Seenotrettung Kirchen unterstützen „Sea-Watch“


Hamburgs katholischer Erzbischof Stefan Heße hat das Verhalten der italienischen Regierung gegenüber den Seenotrettern im Mittelmeer deutlich kritisiert. „Das Verhalten der italienischen Regierung gegenüber dem Rettungsschiff Sea Watch 3 und seiner Kapitänin Carola Rackete ist unannehmbar. Solange die Staaten sich einer konsequenten Seenotrettung verweigern oder sie nicht leisten können, ist die privat organisierte Rettung aus Seenot legitim, ja gefordert. Moralisches Handeln darf nicht staatlicherseits bedroht und unmöglich gemacht werden“, schrieb er in einem Statement in den Sozialen Medien.

Auch die evangelische Kirche in Hamburg hat sich immer wieder klar hinter die privaten Hilfsorganisationen gestellt, die versuchen im Mittelmeer Geflüchtete vor dem Ertrinken zu retten. Bischöfin Kirsten Fehrs wörtlich: „Wer in den Fluten um sein Leben kämpft, muss sich darauf verlassen können, dass ihm geholfen wird. Das ist ein Grundsatz der christlichen Seefahrt und ein Gebot der Nächstenliebe.“

 

Seenotretter werden kriminalisiert

Das Rettungsschiff „Sea-Watch 3“ hatte vor Kurzem mehr als 40 Menschen aus Seenot gerettet und musste dann mehr als zwei Wochen im Mittelmeer kreuzen, weil kein Land die Geretteten aufnehmen wollte. Letztlich entschloss sich die deutsche Kapitänin Carola Rackete trotz eines Verbots den Hafen von Lampedusa anzusteuern, da die Lage an Bord des Schiffes immer schwieriger wurde. Die Geflüchteten durften mittlerweile von Bord gehen und werden auf verschiedene europäische Länder verteilt. Carola Rackete muss sich vor einem italienischen Gericht verantworten und steht aktuell unter Hausarrest. Ihr droht eine Haftstrafe oder die Ausweisung nach Deutschland.