Sea-Watch 4 auf Rettungsmission Leinen los – Leben retten!


Vom Hafen von Burriana in Spanien ging es am Samstag den 15. August los in Richtung Mittelmeer. Das Ziel der Sea-Watch 4: Menschen vor dem Ertrinken zu retten. Die Idee, als evangelische Kirche ein eigenes Rettungsschiff zu entsenden, wurde auf dem Kirchentag 2019 in Dortmund geboren. Zahlreiche kirchliche Einrichtungen, Werke und Gemeinden hatten sich in den vergangenen Monaten dem Bündnis United4Rescue angeschlossen und so die Finanzierung der Mission durch Spenden ermöglicht.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, gab den Crew-Mitgliedern einen Reisesegen mit auf den Weg. Das Auslaufen des Schiffes sei für ihn nach der Schiffstaufe in Kiel auch persönlich „ein ganz besonderer Moment“, so Bedford-Strohm. Aber auch Tausende andere Menschen seien jetzt mit dem Herzen dabei. „Sie haben das Geld dafür gespendet, dass die Sea Watch 4 überhaupt gekauft werden konnte.“

 

Unterstützung von der Nordkirche

Der Einsatz ist ein gemeinsames Projekt der drei Organisationen United4Rescue, Sea-Watch und Ärzte ohne Grenzen. Neben der EKD sind auch viele Kirchengemeinden und Institutionen aus Hamburg bei United4Rescue aktiv. Das Bündnis umfasst mittlerweile 550 Partner und wurde im Dezember 2019 in Hamburg gegründet. Die Landesbischöfin der Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, sagte in einer Videobotschaft an die Besatzung des Schiffes: „In der Nordkirche, der Kirche zwischen den Meeren, wissen viele Menschen, was es bedeutet, den Unbilden des Meeres ausgeliefert zu sein. Auch deshalb sind wir als Nordkirche von Beginn an Mitglied des Bündnisses ‚United4Rescue‘.“ Am Schluss der Videobotschaft bat die Landesbischöfin Gott um Segen für die Besatzung der „Sea-Watch 4“ und die Menschen, die sie an Bord nehmen wird: „Gottes Segen behüte und begleite euch auf eurer Reise. Gottes Kraft sei mit euch. Gottes Liebe schütze euch. Gott bewahre die Menschen, die an Bord der Sea-Watch 4 sein werden. Gottes Frieden sei bei euch.“

 

Demonstration für Seenotrettung

Die Sea-Watch 4 ist derzeit das einzig aktive Rettungsschiff im Mittelmeer. Viele andere Seenotretter werden derzeit von den Behörden daran gehindert auszulaufen. Dagegen demonstrierten in Hamburg am Wochenende mehrere Hundert Menschen unter dem Motto „Gebt die Schiffe frei“. Die Teilnehmenden achteten bei dem Protest auf die geltenden Abstandsregeln.