Bürgermeister Tschentscher „Hamburg kann Bootsflüchtlinge aufnehmen“


Die Diskussion um die Seenotrettung im Mittelmeer hat auch die Hamburger Politik erreicht. Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sagte im NDR, dass die Stadt Gerettete aufnehmen würde. Das habe der Senat dem Bundesinnenministerium schriftlich mitgeteilt, sagte Tschentscher. Flüchtlingsschiffe in sichere Häfen zu bringen, sei humanitäre Pflicht.

Bereits in der Vergangenheit habe Hamburg Flüchtlinge ganz gezielt von Schiffen aufgenommen, die im Mittelmeer Menschen retten. Erstmals sei dies im November 2018 geschehen, sagte Tschentscher. Neben Hamburg hatten auch Bremen und Berlin im September 2018 versichert, als "sichere Häfen" Flüchtlinge aufzunehmen.

 

Häfen im Mittelmeer geschlossen

Hintergrund des Angebots sind die aktuellen Rettungsaktionen der Schiffe „Sea-Watch 3“ und „Alan Kurdi“. Beide Boote von privaten Hilfsorganisationen hatten im Mittelmeer Geflüchtete aus Seenot gerettet und waren dann mehrfach von Häfen in Italien und Malta abgewiesen worden. Die „Sea-Watch 3“ musste mehr als zwei Wochen vor der Küste kreuzen. Als die Lage an Bord unerträglich wurde, lief das Schiff ohne Erlaubnis in den Hafen von Lampedusa ein. Die Kapitänin, Carola Rackete, muss sich dafür vor einem italienischen Gericht verantworten.

 

Kirche fordert humane Seenotrettung

Kirchenvertreter aus Hamburg, wie die evangelische Bischöfin Kirsten Fehrs und der katholische Erzbischof Stefan Heße, hatten in der Vergangenheit immer wieder auf eine humane Seenotrettung gedrängt und gefordert, das Geflüchtete in Deutschland aufgenommen werden.