„Mümmelmannsberg ist ein multireligiöser Stadtteil und es ist auch Aufgabe der Kirchengemeinde, die Menschen miteinander in Kontakt zu bringe“, sagt Gemeindepastor Stephan Thieme. Thieme hatte das interreligiöse Musik-Projekt „Trimum“ 2015 auf dem Kirchentag in Stuttgart kennengelernt. Das Konzept eines Chors für Menschen verschiedener Religionen, wollte er für Mümmelmannsberg nutzen. Gemeinsam mit örtlichen Vertretern der Religionen und der Schulen entwickelte er die Idee eines interkulturellen Stadtteilkantors. 2017 nahm Bernhard König seine Arbeit auf und begann an dem Lied für Mümmelmannsberg zu arbeiten.
Brücken bauen mit Musik
Seine Aufgabe sieht Bernhard König darin, musikalische Brücken zwischen den Kulturen, Religionen und Generationen zu schlagen. Dabei sollten die jeweiligen Eigenarten nicht aufgegeben werden, sagt er. Es müsse nicht jeder alles mitsingen. Wichtig sei auch, den anderen nur zuzuhören. So initiierte er erfolgreich Gesangsrunden in den örtlichen Grundschulen, im Seniorenheim, bei Stadtfesten oder beim internationalen Friedengebet.
Das Projekt geht weiter
Mitte Oktober wurde das Mümmelmannsberger Projekt "Musik für einen Stadtteil" mit dem Kulturpreis "The Power of the Arts" der Philip Morris Stiftung ausgezeichnet. Mit dem Preisgeld von 50.000 Euro ist die Arbeit für ein weiteres Jahr gesichert. Viel länger möchte Bernhard König ohnehin nicht bleiben. Nach seinen Vorstellungen soll sich das gemeinsame Singen eigenständig weiter entwickeln. König: "Ich möchte mich gern überflüssig machen."