„Die Reaktionen von Familienangehörigen der Menschen, die einst dort lebten, kamen aus allen Teilen der Welt. Aus Buenos Aires, Israel, New York oder aus der Schweiz – seit Erscheinen des Buchs hat mich eine Vielzahl an Dokumenten und Bildern erreicht. Damit ist ein wahrer Schatz gehoben – es konnten viele neue Erkenntnisse gewonnen werden, ergänzt durch nie zuvor veröffentlichte persönliche Hintergrundinformationen“, sagt der Autor, der in Hamburg auch durch seine großen Lichtinstallationen bekannt ist.
Neuauflage erscheint im November
Das Buch erschien ursprünglich bereits 2021, doch die Recherche ging weiter. Im November erscheint die dritte Auflage des Werks, ergänzt um 64 Seiten mit neuen Fotografien, Dokumenten und Informationen. Gewidmet sind die neuen Gedenksteine Auguste Friedburg und Yves Jean Guillaume Saget.
Auguste Friedburg war Anteilseignerin im Erdgeschoss links. Die gelernte Röntgenschwester starb 1943 im KZ Theresienstadt. Yves Jean Guillaume Saget war Maler und Architekt und durch Erbe Anteilseigner der Wohnung im 2. Stock rechts. Ab 1942 war er in der französischen Résistance aktiv, er starb 1944 im KZ Neuengamme.
Zum Buch:
Anfang der 1920er-Jahre tun sich einige wohlhabende, liberale, jüdische Bürgerinnen und Bürgern zusammen und errichten in der Rothenbaumchaussee 26 das erste baugenossenschaftliche Projekt Hamburgs. Das zunächst als Skandal empfundene Gebäude der Architekten Gebr. Gerson mit der modernen dunklen Klinkerfassade wird bald zu einem Schauplatz der Zeitgeschichte. Bewohnt von Prominenten aus dem Finanzwesen, dem Sport und der Kunst und in direkter Nähe zu Grindelviertel und Bornplatzsynagoge, spiegelt das Haus das Selbstverständnis deutscher Jüdinnen und Juden wider – bis zu ihrer Ausgrenzung und Vertreibung. Die Recherche dauerte mehrere Jahre und führte den Autor Michael Batz rund um die Welt.
„Das Haus des Paul Levy – Rothenbaumchaussee 26“, Michael Batz. 560 Seiten, 90 Abbildungen. Hardcover mit Fadenheftung und Lesebändchen, 15,6 x 22 cm. ISBN 978-3-86218-146-9, € 32,00