Crowdfunding
Crowdfunding ist eine besondere Art der Geldbeschaffung. Zunächst werden im Internet GeldgeberInnen gesucht, die innerhalb einer vorher festgesetzten Zeit durch ihre Zusagen die Finanzierung eines Projektes ermöglichen. Die gewünschten (Teil-)Beträge werden oft gestaffelt und in der Regel mit einer Gegenleistung verknüpft. Erst wenn der benötigte Betrag erreicht ist, erfolgen die zugesagten Zahlungen.
Projektfinanzierung
Mit Crowdfunding lassen sich Projekte und vieles mehr finanzieren. Das Besondere beim Crowdfunding ist, dass eine Vielzahl an Menschen – die Crowd – ein Projekt finanziell unterstützt und somit erst ermöglicht.
Klassischerweise werden Crowdfunding Projekte über das Internet organisiert. Zumeist gibt es eine im Vorfeld definierte Mindestsumme, die in einem vorher festlegten Zeitraum erreicht werden muss, damit das Projekt realisiert wird. Falls die angestrebte Summe nicht erreicht wird, erhalten die UnterstützerInnnen ihr Geld zurück. Wenn es gelingt, über die Crowd das Projekt zu finanzieren, erhalten die UnterstützerInnen in der Regel eine Gegenleistung von der/dem ProjektinitiatorIn, die die vielfältigsten Formen annehmen kann. Das kann z.B. eine öffentliche persönliche Danksagung, ein exklusiver Einblick hinter die Kulissen, ein Expemplar des Projektergebnissesa oder bei kommerziellen Projekten eine finanzielle Beteiligung sein. Um ein Projekt über Crowdfunding zu finanzieren, gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Plattformen über die die Zahlungen abgewickelt werden können. Die Vorteile und Möglichkeiten von Crowdfunding sind vielfältig. Beim Crowdfunding geht es, neben dem finanziellen Aspekt, meistens auch um eine emotionale Beteiligung am Projekt. (aus: www.crowdfunding.de)
Crowdfunding-Plattformen
Interessante Spenden sammelnde Crowdfunding-Portale sind z. B.:
- Zusammen gutes tun (Spendenportal der Evangelischen Bank)
- WIR BEWEGEN.SH (Kostenloses Spendenportal der Investitionsbank Schleswig-Holstein)
- GUT FÜR HAMBURG (Regionales Spendenportal von Betterplace und Haspa für Hamburg)
- Betterplace (Deutschlands größtes Spendenportal)
Klassische Crowdfunding-Plattformen sind z. B.
- www.nordstarter.de (Regionale Plattform für Hamburg mit den Schwerpunkten Kunst und Kultur)
- www.gemeinschaftscrowd.de (Bundesweite Plattform für Vereine und gemeinnützige Einrichtungen)
- www.visionbakery.com (Zweitgrößte Crowdfunding-Plattform in Deutschland)
- www.startnext.com (Bundesweite Plattform besonders für ErfinderInnen und GründerInnen)
- www.fuer-gruender.de (Bundesweite Plattform besonders für ErfinderInnen und GründerInnen)
- www.kickstarter.com (Weltweite Plattform für kreative Projekte)
- und zahlreiche weitere Plattformen
Ein Beispiel für Crowdlending ist die REEG Norderstedt zur Finanzierung von regionalen Energieeffizienzmaßnahmen. Crowdinvesting ist mehr auf Start-ups zur Gründung von Unternehmen ausgerichtet und wird daher für Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen in der Regel nicht zur Anwendung komen.
Wie erkenne ich seriöse Crowdfunding Anbieter?
Das Crowdfundig Informationsportal hat ein paar wichtige Hinweise zusammengestellt.
Welches Modell eignet sich?
Es wird zwischen vier verschiedenen Crowdfunding-Modell unterschieden:
- Crowddonating (als Spende): Bei sozialen und gemeinnützigen Projekten bietet sich Spenden-Crowdfunding (donation-based crowdfunding) an. Bei der Form des Online-Fundraising erhält die Crowd keine Gegenleistungen.
- Crowdfunding (mit Gegenleistung): Beim klassischen Crowdfunding (reward-based crowdfunding) erhalten die Unterstützer eine nicht-finanzielle Gegenleistung für ihr Geld. Dies kann ein kleines Dankeschön oder auch oft das Produkt sein, dessen Produktion durch das Crowdfunding finanziert werden soll. Man spricht hier auch von Pre-Selling. Die Form des Crowdfunding eignet sich also ideal für alle, die den Marktbedarf ihrer Produktidee testen und gleichzeitig Verkäufe generieren wollen. Für geschäftliche Projekte, die später Erträge abwerfen, bietet es sich an, die Crowd über finanzielle Anreize zu motivieren.
- Crowdlending (mit verzinster Rückzahlung): Beim Crowdlending (auch lending‐based crowdfunding oder P2P-Kredit genannt), wird das Geld direkt von der Crowd zu einem fest vereinbarten Zins geliehen. Da hier die Bank als mitverdienender Vermittler wegfällt, bietet dieses Modell oftmals attraktivere Zinsen als ein klassischer Kredit. Crowdlending findet auch zunehmend im Mittelstand und bei Selbständigen Anwendung, wo dann zusätzliche Marketingeffekte zum Tragen kommen.
- Crowdinvesting (mit finanzieller Beteiligung): Beim Crowdinvesting wird die Crowd direkt am Unternehmens- bzw. Projekterfolg beteiligt. Je nach Vertrag erhalten die Investoren einen festen Zins und/oder eine erfolgsabhängige Verzinsung. Crowdinvesting eignet sich zur Finanzierung unternehmerischer Projekte und findet mittlerweile in vielen Bereichen Anwendung, wie zum Beispiel bei Startups, Immobilien und Energieprojekten.
(aus: www.business-wissen.de)
Hinweise für die Vorbereitung eines Crowdfundingprojektes
Die Evangelische Bank hat ein paar wichtige Hinweise und Tipps für die Vorbereitung eines Crowdfundingprojektes bereitgestellt.
Beachten Sie auch den großen Zeitbedarf für das Online-Fundraising!
Wenn Sie dort ein Projekt einstellen und dafür werben wollen, achten Sie bitte darauf, dass Ihre Projektseite lebendig ist, regelmäßig durch Fotos und Informationen aktualisiert und durch eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit wird. Planen Sie hierfür bitte einen Arbeitsaufwand mindestens 60 Minuten pro Woche ein!
Deshalb prüfen Sie bitte unbedingt vorher, ob Sie diesen Aufwand leisten können und wollen, um "tote" Projekte zu vermeiden!
Ab wann ist das Crowdfunding erfolgreich?
Die sogenannte Funding-Schwelle ist die Summe, die mindestens erreicht werden muss, damit das Crowdfunding erfolgreich ist. Die ProjektstarterInnen bekommen das Geld nur ausgezahlt, wenn die Funding-Schwelle erreicht wird – andernfalls wird das von den UnterstützerInnen zugesagte Geld nicht abgerufen bzw. geht in voller Höhe an sie zurück. Auf dieses Alles-oder-nichts-Prinzip stützen sich die meisten Plattformen.
(nach: www.business-wissen.de)