Mitgemeint reicht nicht! – Zum Start der Kampagne #Gendern in Hamburg


Mitgemeint reicht nicht! – Zum Start der Kampagne #Gendern in Hamburg

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(Preissemitteilung des Landesfrauenrates Hamburg)
Die einen fordern ein Verbot des Genderns, der Landesfrauenrat Hamburg fordert Geschlechtergerechtigkeit.

Das Gendern in Hamburger Behörden mit einen Volksentscheid verbieten lassen, ist aktuell das Ziel einer Hamburger Initiative. Mit den Stimmen des Landesfrauenrates Hamburg können sie dafür nicht rechnen.

Der Landesfrauenrat Hamburg setzt sich als Dachverband von verschiedenen Hamburger Frauenverbänden für die Gleichberechtigung der Geschlechter ein. Dass wir da die Initiative gegen das Gendern nicht unterstützen können, dürfte niemanden überraschen, sagt Annika Huisinga, 3. Vorsitzende des LFR.

Wir würden es aber begrüßen, wenn damit die Debatte um die Darstellung inklusiver Sprache weitergeführt wird. Nicht nur, aber auch das Gendern, ist für uns der Schlüssel für mehr Geschlechtergerechtigkeit.

Sprache beeinflusst das Denken. Es kann sich daher an dieser Stelle vielleicht jede und jeder fragen, ob er oder sie lieber ein volles oder leeres Glas Wasser vor sich stehen haben möchte? Obwohl sich in beiden Gläsern gleich viel Wasser befindet, dürften die meisten wohl das halbvolle Glas Wasser bevorzugen. Dieses Wort ist in unseren Gedanken positiv besetzt. Woran denken Sie bei dem Wort Sommer?

Hier und auch in anderen Fällen zeigt sich, dass ein einziges Wort eine Vielzahl an Gedanken hervorrufen kann - oder eben auch nicht. Ohne jetzt weiter in die Thematik des sog. Framings, dem sprachlichen Einrahmen von Fakten, einsteigen zu wollen, lässt sich so vielleicht auch für jemanden, der die Debatte um das Gendern als überflüssig empfindet, erkennen, warum es in unseren Augen wichtig ist, dass sich in der deutschen Sprache nichtnur Männer wiederfinden. Wenn Frauen nicht erwähnt werden, werden sie auch nicht gesehen.

Wir, der LFR, rufen daher alle auf sich an einer konstruktiven Debatte für eine Schreibweise gendersensibler Sprache zu beteiligen. Gesellschaftliche Veränderungen sollten in unseren Augen von einer breiten öffentlichen Debatte getragen werden und die Diskussion ist wichtig, wenn wir zu einem Ergebnis kommen wollen, welches möglichst alle Menschen inkludiert.

Wer stattdessen einfach ein Verbot inklusiver Sprache fordert, sollte sich fragen, ob es ihm wirklich um die Sprache geht.

Mit unserer Kampagne "Gendern in Hamburg" wollen wir ein Zeichen für gendersensible
und inklusive Sprache setzen. Mitmachen ist ausdrücklich gewünscht.

Machen Sie mit: https://landesfrauenrat-hamburg.de/projects/gendern-in-hamburg/