Fahrradstadt Hamburg Radwege-Flops auf vielen Straßen


Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub, ADFC, stellt Hamburg kein gutes Zeugnis aus. Zu Beginn der Sommerferien bemängelt er das Fehlen von Radwegen an vielen zentralen Stellen der Stadt. Ein Problem auch für viele Touristen. So gibt es zum Beispiel auf der Reeperbahn zwar vier Fahrspuren für Autos, aber keine einzige für Fahrräder.

Ein ähnliches Bild am Hamburger Fischmarkt. Dort läuft zwar der internationale Elberadweg entlang, eine eigene Strecke gibt es aber für Zweiräder nicht. Sie müssen an vielen Stellen den Gehweg nutzen, gemeinsam mit Fußgängern, beklagt der ADFC. „Vielerorts sind die vorhandenen Radwege nicht nur kaputt und veraltet“, sagt Tom Jakobi vom ADFC in Hamburg. „Es gibt darüber hinaus sogar immer noch zu viele wichtige Verbindungsstraßen, auf denen Radfahren offenbar überhaupt nicht erwünscht ist, weil es absolut kein Angebot fürs Rad gibt – und auch nichts von der Stadt geplant wird“.

 

Radwege „Flop-10“

Der ADFC hat die zehn schlimmsten Beispiele für solche Straßen in einer Negativrangliste zusammengestellt und mit einer kurzen Beschreibung versehen. Diese „Flop-10“ beinhalten ausschließlich Straßenabschnitte, auf denen es weder Radwege gibt noch die Stadt welche plant. „Es sind dabei allesamt Straßen, die breit genug sind, um ohne aufwändige Umbauten Lösungen für sichere Bedingungen fürs Rad herzustellen – etwa durch sogenannte Pop-up-Radwege“, sagt Jakobi.

 

Kirche für Klima

Die Evangelische Kirche in Hamburg engagiert sich seit vielen Jahren für den Ausbau des Fahrradverkehrs in der Hansestadt. Ende Juni waren rund 4.000 Teilnehmende bei einer Sternfahrt unter dem Motto „Rad fahren – Klima schützen“ dabei, die von dem Zusammenschluss „Kirche für Klima“ der Nordkirche mitorganisiert wurde. Zahlreiche Kirchengemeinden boten im Rahmen der Fahrradsternfahrt besondere Gottesdienste für die Teilnehmenden an.