Die biblische Botschaft aus der Apostelgeschichte 16,9 lädt uns ein, Solidarität und Zusammenarbeit zu erkennen. Indem wir uns für andere einsetzen und über die Grenzen unserer eigenen Welt hinausgehen, tragen wir aktiv zum Frieden und zur Gerechtigkeit bei. Es ist eine Erinnerung daran, dass unsere Verantwortung nicht an den nationalen Grenzen endet, sondern dass wir Teil einer globalen Gemeinschaft sind. Zusammen wollen wir für das Wohl aller eintreten.
Die Bibelstelle Apostelgeschichte 16,9 aus dem Neuen Testament erzählt von einer wichtigen Episode im Leben des Apostels Paulus. In dieser Passage hat Paulus während seiner Missionsreise eine visionäre Begegnung mit einem Mann aus Makedonien. Der Mann ruft in Paulus' Traum: „Komm herüber nach Makedonien und hilf uns.“ Dieser Aufruf markiert einen entscheidenden Moment in der Verbreitung des christlichen Glaubens.
Sich für andere Menschen öffnen
Die Aufforderung, nach Makedonien zu kommen, war für Paulus eine göttliche Leitung und eine klare Einladung, das Evangelium in dieser Region zu verbreiten. Die Bedeutung dieser Bibelstelle liegt in der Offenheit für neue Wege in der Verkündigung des Glaubens. Sie symbolisiert aber auch die Notwendigkeit, über traditionelle Grenzen hinauszublicken und sich den Bedürfnissen und Anliegen anderer Menschen zu öffnen – der Fokus der fünften Fastenwoche von „7 Wochen ohne“.
Liebe über Grenzen hinweg
Die tiefe Verbindung zwischen den Menschen und die Notwendigkeit, füreinander da zu sein, stehen in der fünften Fastenwoche im Fokus. Die Liebe soll nicht nur in unseren engsten Beziehungen, sondern auch über geografische und kulturelle Grenzen hinweg wirken.
Anregungen für die Umsetzung
In der praktischen Umsetzung im Alltag während dieser Woche der „weiten Welt“ können wir uns bewusst Zeit nehmen, um uns über unsere Beziehung zu dem, was uns nicht unmittelbar bekannt ist, gewahr zu werden und darüber hinauszublicken. Einige Anregungen dazu:
- Den Blick weiten: Werden Sie sich bewusst, was Ihre eigenen Annahmen sind und wie Sie Ihren Blick dadurch limitieren. Öffnen Sie sich bewusst für andere Sichtweisen und Positionen.
- Demokratisch handeln: Handeln Sie stets mit der Überzeugung, dass alle Menschen gleichwertig sind und gemeinsam Verantwortung für ihr Umfeld übernehmen. Widersprechen Sie vehement rechtsextremen und rechtspopulistischen Einstellungen. Stehen Sie für eine menschenfreundliche Gesellschaft ein, die frei ist von Sexismus, Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus sowie Homo- und Trans*feindlichkeit
- Begegnungen und Gespräche suchen: Überwinden Sie die „Grenzen“, die Sie sich in Ihren Alltag eingeschlichen haben, und probieren Sie Neues aus. Engagieren Sie sich in Projekten, die Vielfalt und Demokratie fördern. Suchen Sie den Dialog mit Menschen in der Nachbarschaft. Lernen Sie dazu und lassen Sie Gewohntes los.
- Nachhaltige Lebensgewohnheiten pflegen: Konsumieren Sie bewusst und wählen Sie Produkte, die fair gehandelt sind. Beschäftigen Sie sich mit internationalen Handelsketten.
Während wir uns in der fünften Woche der Fastenaktion „7 Wochen ohne“ der weiten Welt zuwenden, erkennen wir, dass unser Engagement und unsere Liebe nicht an geografischen Grenzen haltmachen dürfen. Es ist eine Einladung, die Kraft der Liebe über Ländergrenzen hinweg zu spüren und aktiv zur Schaffung einer gerechten und friedlichen Welt beizutragen. Das Thema der kommenden Woche lautet: „Mit den Anvertrauten“. Im Fokus stehen dann die Menschen, für die wir Verantwortung tragen.
Alle Informationen und Materialien zur Fastenaktion „7 Wochen ohne“ finden Sie hier.