„Das Besondere am Ökumenischen Forum ist, dass es greifbar und sichtbar ist“, sagt Propst Matthias Bohl. „Die Mitwirkenden arbeiten nicht nur ideell und inhaltlich, sondern es ist ein Ort zum Anfassen zum Betreten mit Hand und Herz.“
Wer sich das Ökumenische Forum anschauen möchte, kann jederzeit zu den Öffnungszeiten vorbeikommen. Das Backsteingebäude in der Shanghaiallee 12-14 bietet nicht nur architektonisch etwas fürs Auge, sondern auch zahlreiche Veranstaltungen.
Andere Lieder und Theologien kennenlernen
„Im Ökumenischen Forum gibt es die Gelegenheit, verschiedene christliche Traditionen kennenzulernen: zum Beispiel 30 Minuten schweigen mit den Quäkern. Eine Lichtvesper feiern mit den Altkatholiken. Das Christi-Himmelfahrts-Ritual der Anglikanischen Kirche miterleben. In freikirchlichen Worship eintauchen. Einen orthodoxen Gottesdienst mit zelebrieren“, sagt Pastorin Maximiliane Kedaj vom Bund Evangelischer Freikirchlicher Gemeinden, die das Ökumenische Forum geistlich leitet. „Gleichzeitig wollen wir die Menschen hier im Stadtteil erreichen und einladen – mit neuen Formen von Kirche, zum Beispiel einem 24/7 Gebetswochenende, einer Klanginstallation in der Kapelle, offenen Begegnungsabenden und Workshops.“
Die Idee eines gemeinsamen geistlichen Ortes für christliche Kirchen in Hamburg entstand bereits 1999: Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen sah es als ihren Auftrag an, in der damals neu entstehenden HafenCity präsent zu sein durch Gottesdienst, diakonische Arbeit und Bildungsangebote. 2010 wurde der Grundstein für den heutigen Bau gelegt, 2012 folgten Umzug und Eröffnung.
Motto für die Zukunft: „Mittendrin um Leben zu teilen“
Für die kommenden Jahre lautet das Motto des Ökumenischen Forums „Mittendrin um Leben zu teilen“. Damit verfolgt das Ökumenische Forum zukünftig zwei Zielrichtungen. Einerseits möchte es für die Bewohner*innen der HafenCity ein Ort sein für Vernetzung, ihnen Begegnung ermöglichen und Räume bereitstellen. „Konfessionalität spielt hier keine Rolle“, sagt Propst Bohl. „Es wird spannend zu sehen, was entsteht, wenn Menschen unterschiedlicher christlicher Traditionen und auch Menschen ohne christliche Tradition zusammenkommen.“ In diesem Rahmen soll das Form eine Art „Laborcharakter“ im Stadtteil einnehmen.
Über Zukunftsfragen von Kirche sprechen
„Die zweite Zielgruppe sind zukunftsfragende Menschen in den Kirchen“, so Bohl. Damit sind auch diejenigen angesprochen, die mit ihrer Kirche nicht mehr so viel anfangen können, ihren Traditionen aber noch verbunden sind. Für sie ist die Ökumenische Forum nicht als eine Art theologische Akademie gedacht, sondern eher ein Ort, an dem man sich überraschen lassen kann, indem man sich begegnet, austauscht, neue Theologien kennenlernt und über Zukunftsfragen spricht.
Zum 10-jährigen Jubiläum sind ein festlicher Gottesdienst am Freitag, den 2. September um 17.30 Uhr und ein Preacher-Slam am Samstag, den 3. September um 16 Uhr geplant.
Ort: Shanghaiallee 12-14, 20457 Hamburg, www.oefh.de
Öffnungszeiten des Ökumenischen Forums:
Mo. bis Fr.: 11 bis 19 Uhr
Sa. und So.: 13 bis 19 Uhr