Welche Veränderungen sind dringend nötig, um das Klima zu retten? Auf welchen Wegen lässt es sich aktiv werden für den Klimaschutz? Das sind große Fragen, denen sich Vertreter*innen aus Kirche, Politik und der Letzten Generation in der St. Pauli Kirche widmen.
Am Donnerstagabend kommt in der Kirche auf dem Pinnasberg beim Park Fiction ein Podium zusammen aus Sonja Manderbach (Letzte Generation), Jens Kerstan (Hamburger Umweltsenator) und Dr. Constantin Gröhn (Churches For Future).
Hartnäckigkeit und Wille zur Veränderung
Gröhn arbeitet in der Evangelischen Kirche Hamburg und ist seit 2020 bei Churches for Future aktiv. Die Frage nach dem großen „Wie?“ beantwortet er vorab so: „Es ist wichtig, sowohl gesellschaftlich als auch persönlich aktiv zu werden und sich bewusst von alten Mustern und schlechten Gewohnheiten zu lösen. Dies erfordert eine gewisse Hartnäckigkeit und den Willen zur Veränderung.“
Dazu bräuchte es laut Gröhn eine möglichst positive Erzählung, „die nicht nur auf die Bedrohungen und Herausforderungen des Klimawandels hinweist, sondern auch die Chancen und Möglichkeiten einer nachhaltigen Zukunft aufzeigt.“
Deshalb hat der Theologe zusammen mit seiner Kollegin Sarah Köhler das Konzept des „Paradisings“ entwickelt „Hierbei geht es darum, mit einem alten religiösen Bild, dem des Paradieses, eine positive Vision für eine nachhaltige Zukunft zu entwickeln und konkrete Handlungen zu ergreifen, um diese Vision auch Wirklichkeit werden zu lassen.“
Wo besteht Konsens? Wo Uneinigkeit?
In dem Gespräch in der St. Pauli-Kirche soll es auch darum gehen, „was verbindet“ und „was trennt“ in Sachen Klimaschutz. Gröhn: „Es gibt sicher Streitpunkte, zum Beispiel bei der Frage, wie schnell und radikal die notwendigen Veränderungen kommen müssen. Aber ich denke, dass uns alle der Wunsch verbindet, eine lebenswerte Gegenwart und Zukunft für uns und nachkommende Generationen zu schaffen.“ Gemeinsam mit den anderen Podiumsteilnehmer*innen möchte Gröhn auch aufzeigen, wie jede*r Einzelne einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann.
Moderiert wird die Podiumsdiskussion von Stefan Schmitt (Wissenschaftsredakteur bei der ZEIT in Hamburg). Weitere Stimmen an diesem Abend in der St. Pauli Kirche: Lina Ebbecke (Amnesty International) und Katharina van Bronswijck (Psychologists for Future).
Dass die Diskussion von der St. Pauli Kirche und damit von einer kirchlichen Seite aus veranstaltet wird, findet Gröhn spannend und passend. „Kirchen haben eine lange Tradition des Protests und des Engagements für soziale und ökologische Themen.“
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Dr. Constantin Gröhn ist seit 2020 bei Churches for Future aktiv, erst in Vertretung für den Kirchenkreis Hamburg-Ost als theologischer Referent für Diakonie und Bildung, jetzt seit diesem Jahr als wissenschaftlicher Referent für Theologie und Wirtschaftsethik beim Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt der evangelischen Kirche in Norddeutschland.
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Churches for Future (CFF) ist eine ökumenische Gruppe, die sich als kirchlichen Teil der weltweiten "For Future"-Bewegung versteht. Ziel ist es, die Forderungen nach Einhaltung des 1,5-Grad-Limits und Klimagerechtigkeit zu unterstützen und als kirchliches Netzwerk sichtbar zu sein. Die Mitglieder möchten ihre eigenen Klimaschutzmaßnahmen kritisch begleiten und weiterentwickeln.
CFF ist in verschiedenen Städten aktiv, zum Beispiel in Hamburg. Wer in Hamburg mitmachen möchte, kanns sich auf der Webseite von Churches for Future Hamburg informieren. Dort finden sich Informationen zu den Treffen und Aktivitäten. Aktuell gehören etwa zehn Einrichtungen zu CFF, darunter die Evangelische Kirche Hamburg, das Diakonische Werk, das Erzbistum Hamburg, die ACK, Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt (KDA) und weitere. Das Team freut sich über neue Mitstreiter*innen, etwa Kirchengemeinden, die sich mehr einbringen möchten und informiert sein wollen.
Veranstaltung
Das Klima retten – aber wie? Podiumsdiskussion
Donnerstag, 11. April , 19 Uhr
St. Pauli Kirche, Hein-Köllisch-Platz