Auf dem völlig überfüllten Schlauchboot befanden sich 97 Personen, Männer, Frauen und Kinder. Auf der Sea-Watch 4 werden sie nun versorgt und von Ärzte ohne Grenzen medizinisch betreut. Ärzte ohne Grenzen ist bis mindestens Ende des Jahres an Bord der Sea-Watch 4 für die medizinische Notfallversorgung zuständig, wozu auch der Betrieb der Schiffsklinik gehört. Das vierköpfige medizinische Team, einschließlich einer Ärztin und einer Hebamme, wird durch zwei Mitarbeiterinnen für Kommunikation und für die Belange besonders schutzbedürftiger Personen ergänzt. Die 21-köpfige Crew von Sea-Watch trägt die operative Verantwortung für das Schiff sowie die Rettungseinsätze.
Ein Kirchenschiff
Die Sea-Watch 4 wurde vom Bündnis United4Rescue zur Verfügung gestellt. Betrieben wird sie durch die Hilfsorganisation Sea-Watch. Die Idee zur Ausrüstung eines weiteren Rettungsschiffes entstand auf dem Evangelischen Kirchentag 2019 in Dortmund. Zahlreiche Kirchengemeinden und kirchliche Organisationen aus Hamburg und ganz Deutschland sind bei United4Rescue engagiert.
„Die Sea-Watch 4 ist ein Symbol der Solidarität mit Menschen auf der Flucht, und ein klares Signal an die EU, dass wir trotz aller Blockadeversuche nicht aufhören werden, zu retten. Solange die EU-Staaten Menschen zur Abschreckung ertrinken lassen, werden wir weitermachen. Wir lassen niemanden ertrinken!“, sagt Einsatzleiter Philipp Hahn.