Winternotprogramm Erste Kältetote in Hamburg


Die ersten kalten Winternächte haben ein Menschenleben gefordert. Eine 43-jährige Obdachlose ist am Sonntag in Hamburg nach einer Nacht auf einer Parkbank bei Minustemperaturen erfroren. Nach Angaben des Straßenmagazins "Hinz&Kunzt" ist sie vermutlich die erste Kältetote in diesem Winter.

Nach Angaben von Freunden der Frau war sie schwer erkrankt, hatte Schmerzmittel genommen und viel Alkohol getrunken. Dadurch sei sie stark geschwächt gewesen. Stephan Karrenbauer vom Hamburger Obdachlosenmagazin "Hinz&Kunzt": "Der Tod einer erst 43-jährigen Obdachlosen muss ein Weckruf sein." Es dürfe nicht sein, dass Menschen in Hamburg verelenden und keine Hilfe erhalten.

 

Winternotprogramm ab Donnerstag

Das Winternotprogramm der Stadt beginnt am 1. November. Es bietet bis Ende März 760 zusätzliche Übernachtungsplätze. Davon befinden sich 400 Schlafplätze in der behindertengerechten Unterkunft Friesenstraße 22 in Hammerbrook. Rund 250 weitere Schlafplätze stehen in Containerbauten in der Kollaustraße 15 in Lokstedt zur Verfügung. Für beide Standorte wird ein Bus-Shuttle eingerichtet. Rund 100 Schlafplätze werden als Reserve vorgehalten.

Weitere 110 Schlafplätze befinden sich bei Kirchengemeinden, der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (St. Georg) und der Evangelischen Hochschule für Sozialpädagogik (Horn). Diese Plätze werden vom Diakonischen Werk verteilt. Zum Winternotprogramm zählt auch die nächtliche Wärmestube in der Hinrichsenstraße 4 (Borgfelde) mit 100 Plätzen. Sie kann an Wochenenden und Feiertagen auch tagsüber genutzt werden.