Wenn ein Kind zur Schule kommt, beginnt auch für die Eltern ein neuer Lebensabschnitt. Was geben sie ihnen beim Schulanfänger-Gottesdienst mit?
Die meisten Kinder waren vorher in der Kita. Sie haben also schon einmal einen ähnlichen Schritt geschafft und sich in der Regel prima entwickelt. Ich sage den Eltern immer: ,Traut Eurer Erziehung, die Kinder werden das gut machen.’ Denn sie wollen ja groß werden und lernen.
Welche Haltung kann Eltern im Übergang helfen?
Eltern haben meistens viele Befürchtungen. Doch die Erfahrung zeigt, dass diese sich hinterher größtenteils als unbegründet erweisen. Kinder kommen mit Veränderungen häufig besser klar als Erwachsene. Manche schaffen den Einstieg in das System Schule schnell, andere brauchen ein bis zwei Jahre. Beides ist vollkommen ok. Deshalb rate ich vor allem zu einer Haltung des Vertrauens.
Was erwartet Eltern und Kinder im Gottesdienst?
Ich erzähle zunächst eine Geschichte darüber, dass Gott uns begleitet, wo wir auch sind. Danach segnen wir jedes Kind: Wir bewegen einen goldenen Reifen vom Kopf bis zu den Füßen. Dazu singen wir ein Lied. Die Eltern bitte ich, ihr Kind mit zu segnen. Den letzten Schritt aus dem Reifen hinaus muss es selber gehen. So ein Ritual hilft, sich trotz aller Unsicherheit gehalten zu fühlen. Am Ende bekommt jedes Kind einen Reflektor in Form eines Schutzengels geschenkt und wir essen noch eine Kleinigkeit zusammen.
Vanessa von der Lieth ist Pastorin an der Friedenskirche Altona. Einschulungsgottesdienste in Hamburg und Umgebung finden Sie hier