Corona-Krise Seelsorge-Hotline gestartet


Die evangelisch-lutherische Kirche hat jetzt eine kostenlose Hotline zur Seelsorge in der Corona Krise geschaltet. Hierzu arbeitet die Nordkirche mit dem Seelsorgezentrum der Hamburger Hauptkirche St. Petri zusammen.

„Vieles belastet Menschen in diesen Tagen: Fragen, wie es weitergeht, Ängste vor Ansteckung und Krankheit und auch Sorgen um liebe Menschen oder die Zukunft des Arbeitsplatzes. Gerade haben wir erfahren, dass soziale Kontakte noch weiter eingeschränkt werden müssen. Das ist notwendig, wird aber besonders Menschen, die allein leben, belasten. Damit Herz und Seele leichter werden in schwerer Zeit, kann all das in der Seelsorge-Hotline zur Sprache kommen. Mit der Muttersprache der Kirche, der Seelsorge, sind Seelsorgerinnen und Seelsorger der Nordkirche für alle Menschen da, unabhängig von Glaube oder Religionszugehörigkeit“, betont Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt.

Menschen, die beispielsweise unter emotionalen und psychischen Belastungen oder sozialer Isolation leiden, sowie kranke und alte Personen, können sich nun an speziell geschulte Seelsorgerinnen und Seelsorger wenden. Unter der kostenfreien 0800-45 40 106 sind zum Start insgesamt 35 haupt- und ehrenamtliche kirchliche Fachkräfte abwechselnd und von 14-18 Uhr an der Seelsorge-Hotline im Einsatz. Je nach Bedarf und Anzahl der Anrufe kann das Helferteam erweitert werden.
 

Danke, dass man hier überhaupt einen echten Menschen, eine Stimme, erreicht“

„Wer hätte sich vorstellen können, dass sich unser Leben so schnell und radikal verändert? Einander nicht mehr berühren, soziale Kontakte vermeiden, Ausgangssperren – da kommen Ängste und Erinnerungen hoch“, sagt Prof. Dr. Kerstin Lammer, verantwortliche Leiterin des Bereiches Seelsorge bei der Nordkirche. Mit dem Angebot ist die Kirche „ganz Ohr“.

Die Seelsorgerinnen und Seelsorger hören Menschen zu, die jetzt allein sind, die aktuell nicht mehr eingeladen oder besucht werden können. Schon seit Tagen melden sich immer wieder Menschen auch auf anderen Wegen, etwa bei dem Servicetelefon von Kirche und Diakonie in Hamburg, die in Koordination mit der neuen Seelsorge-Hotline agiert. Auch wenn es manchmal vornehmlich um ein konkretes Anliegen ginge, etwa „an wen kann ich mich wenden, wenn ich meine alte Mutter nicht mehr pflegen kann, wenn ich krank werde?“ ergibt sich „häufig im nächsten Schritt ein Gespräch über Ängste im Alltag“, berichtet eine Kollegin aus einem Gespräch. „Danke, dass Sie mir zugehört haben und danke, dass man hier überhaupt einen echten Menschen, eine Stimme, erreicht", lobte die Anruferin.