Politiker der AfD maßten sich an, dem Islam den Charakter einer Religion abzusprechen und schürten Vorurteile auch gegenüber anderen Religionen wie etwa jüdischen Bräuchen und Geboten, heißt es in dem Text. "Das ist der Versuch, die Gesellschaft zu spalten und das Gegenteil von Integration."
Alle großen Weltreligionen seien längst in Deutschland und in Hamburg zu Hause. Die Religionsfreiheit sei unverhandelbar und eine wichtige Grundlage für das friedliche Zusammenleben. Extremisten dürften keine Chance bekommen, Hass und Zwietracht zu säen.
Bischöfin Kirsten Fehrs, die Vorsitzende des Interreligiösen Forums Hamburg, sagte: "Es kann uns nicht gleichgültig sein, wenn Politiker zu einem Kulturkampf gegen Muslime und Juden aufrufen und deren Religionsfreiheit einschränken wollen. Ich bin froh, dass die Religionsgemeinschaften hier in Hamburg dagegen zusammenstehen."
Freiheit des Glaubens ist laut Grundgesetz unangreifbar
Wie am Sonntag bekannt wurden, will die AfD in ihrem ersten Parteiprogramm den Islam als unvereinbar mit der Verfassung darstellen. Der Islam sei eine eine politische Ideologie und mit dem Grundgesetz nicht vereinbar, hatte die stellvertretende Parteivorsitzende Beatrix von Storch in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung geäußert. Zudem soll laut Programmentwurf des Bundesvorstands ein Verbot von Minaretten, Muezzins und Vollverschleierungen gefordert werden.
Im Interreligiösen Forum Hamburg zusammengeschlossen sind die Alevitische Gemeinde, die Bahà'i-Gemeinden, Buddhisten, das katholische Erzbistum, die evangelische Nordkirche, Hindus und der Zentralrat der Inder, die Jüdische Gemeinde, die Schura (Rat der islamischen Gemeinschaften) und die Akademie der Weltreligionen.
Das Forum bezieht sich in seiner Erklärung auf Artikel 4 aus dem Grundgesetz: "Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich. Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet."