Am Samstag, den 17. Februar wird die Hauptkirche St. Jacobi in Hamburg zum Schauplatz der 16. Pilger-Messe. Ein Ereignis, das nicht nur Pilgerherzen höherschlagen lässt, sondern auch einen emotionalen Abschied markiert: Pilgerpastor Bernd Lohse tritt zurück, um den Weg für neue Impulse zu ebnen.
Die Pilger-Messe in St. Jacobi ist mehr als eine Veranstaltung; sie ist ein Treffpunkt für Gleichgesinnte, mit einer Vielfalt spannender Vorträge, Workshops und mehreren Gottesdiensten. Ein Highlight ist die feierliche Verabschiedung von Bernd Lohse in St. Jacobi am Vorabend der Messe, wo die Gemeinde auch seinen Nachfolger, Pastor Frank Karpa, herzlich willkommen heißt.
Die Wurzeln des Pilgerzentrums
Das Pilgern ist in der evangelisch-lutherischen Kirche tief verwurzelt. Es zielt nicht auf das Erbringen einer religiösen Leistung ab, sondern versteht sich als spirituelle Reise im Einklang mit Gott, auf den Pfaden der Glaubensvorfahren. Menschen nutzen weltweit seit Jahrhunderten Pilgerwege, um ihre Spiritualität und ihren Glauben zu vertiefen – über alle kulturellen und religiösen Grenzen hinweg.
In Hamburg nimmt das Pilgern eine zentrale Rolle ein, maßgeblich geprägt durch Bernd Lohse, dem ersten Pilgerpastor seit der Reformation, sowie durch die Hauptkirche St. Jacobi. Diese entwickelte sich aus einer Kapelle am Jakobsweg (wodurch sie ihren Namen erhielt) zum heutigen Pilgerzentrum. Die anfängliche Sorge, Pilgern nichts bieten zu können, führte dazu, dass St. Jacobi sich seit 2008 zu einem solchen Zentrum wandelte. Lohses Erinnerung an seine Einführungszeremonie, die aufgrund der anschließenden ersten Pilger-Messe bis auf den letzten Platz gefüllt war, unterstreicht die Bedeutung dieser Bewegung, die Menschen erreicht, die sonst von der Kirche nicht berührt werden.
Die Pilger-Messe: Ein Treffpunkt für Gemeinschaft und Inspiration
Die 16. Pilger-Messe hat sich als ein wichtiger Treffpunkt etabliert, an dem "wir Pilgerinteressierten und die Anbieter, Gruppen, Verbände und Projekte zusammenbringen konnten", so der Pilgerpastor im Gemeindebrief. 2020 erreichte die Messe mit 60 Ständen ihren Höhepunkt, bis sie die Pandemie vorerst zum Stillstand brachte. 2022 ging es dann weiter, erweitert um die Hauptkirche St. Petri, findet die Messe nun in beiden Kirchen statt, und 2023 kam die Hauptkirche St. Katharinen mit einem Pilger-Symposium hinzu.
Vielfältige Angebote locken Pilger an
Dieses Jahr erwartet die Besucher*innen eine Reihe spannender Angebote. So stellt Anton Ochsenkühl am Samstag um 12:30 Uhr in der Hauptkirche St. Petri den Franziskusweg in Italien vor. In der Miniwerkstatt St. Petri führt Maria Rummel um 13 Uhr einen Workshop zum Thema "Als Frau alleine unterwegs?!" durch. Das Sternpilgern, das ab 8 Uhr morgens beginnt, bietet eine besondere Gelegenheit zur Gemeinschaft, indem sich fünf Gruppen zu unterschiedlichen Zeiten an verschiedenen Orten treffen, um gemeinsam zum Pilgerzentrum St. Jacobi zu pilgern.
„Was die Menschen brauchen, ist Bewegung“
Mit der Pilger-Messe 2024 feiert Pastor Bernd Lohse seinen Abschied und übergibt den Pilgerstab an seinen Nachfolger, Pastor Frank Karpa. Nach 16 Jahren als Pilgerpastor resümiert Lohse: "In der Kirche butschern viele in ihrem eigenen Saft – aber was die Menschen brauchen, ist Bewegung." Trotz seiner Wehmut über das Ende seines aktiven Berufslebens freut er sich, dass "es weitergeht" und ist überzeugt, seine Arbeit in guten Händen zu wissen. Frank Karpa blickt den neuen Aufgaben gespannt entgegen und ist sich der Herausforderungen bewusst, die mit der Rolle eines Pilgerpastors in St. Jacobi, dem "Heimathafen" des Pilgerns im Norden, verbunden sind.