„Glauben, ohne jemals zu zweifeln – das nehme ich niemandem ab“, meint Antje William. Die Frage „Wie kann Gott so etwas zulassen?“ kennt sie auch als Pastorin nur zu gut, bei Naturkatastrophen zum Beispiel oder wenn Kinder sterben. Die dreizehnjährige Insa Bode sieht das ähnlich: „Als Kind habe ich geglaubt, dass Gott jeden beschützt. Heute denke ich schon darüber nach, dass er es bei manchen Menschen nicht tut.“
Was Glauben stärkt
Warum soll man also noch glauben? Für William ist Glauben ein Wagnis, ein Abenteuer, auf das man sich „trotzdem“ einlässt. Ganz wichtig ist für sie die Gemeinschaft. „Wenn ich sehe, wie die Menschen hier in der Gemeinde im Glauben stehen und miteinander umgehen, dann ist das für mich ein starker Grund mich in dieser Gemeinschaft – die sich auf Christus gründet – noch fester zu verwurzeln.“
Es gibt kein Wundermittel für den Glauben, ist William überzeugt, sondern vielmehr verschiedene Zugangswege zu Gott. „Für mich ist es die Musik. Wenn es mir schlecht geht, dann höre ich ganz viel Musik und singe lautstark mit – auch auf dem Fahrrad.“ Andere Menschen kommen Gott im Gebet, beim Lesen in der Bibel oder durch das Hören einer Predigt näher. „Jeder muss für sich herausfinden, wodurch er gestärkt wird.“ Das gibt sie auch ihren Konfirmanden mit auf den Weg.
Hinweise für die Zukunft
Insa möchte im Konfirmandenkurs erst einmal mehr über Gott und den christlichen Glauben erfahren, sich persönlich auf die Suche machen. „Obwohl wir Religionsunterricht hatten, haben wir fast nie über das Christentum gesprochen. Deshalb versuche ich jetzt mehr über Jesus herauszufinden.“ Auf dem Schulhof ist der Glaube an Gott kaum Thema. „Manchmal wollen meine Freundinnen mit mir darüber sprechen – aber dann reden wir doch wieder über Schuhe und so.“
Pastorin William freut sich über das Interesse ihrer Konfirmandin; gleichzeitig hält sie das Alter für den Konfirmandenkurs für ungünstig. „Zwischen 12 und 14 Jahren haben die Jugendlichen eigentlich alles Mögliche im Kopf – nur nicht über Gott zu reden.“ Tatsächlich bleiben meist nur sehr wenige Jugendliche nach der Konfirmation mit der Gemeinde verbunden. „Ich möchte einfach ein paar Hinweise geben, damit sie sich in 5 oder 10 oder 20 Jahren daran erinnern und wieder andocken können. Das Ganze ist auf Hoffnung angelegt.“