Impfkampagne in Hamburg Gemeinsam gegen Corona

Im Hamburger Impfzentrum in den Messehallen sollen bis Mitte Februar 7.000 Impfungen pro Woche durchgeführt werden.

Jürgen Grützmacher ist vor kurzem 82 Jahre alt geworden. Anfang Januar ließ sich der Kinderarzt aus Hamburg gegen das Corona-Virus impfen. Als einer der Ersten holte er sich einen Termin im neuen Impfzentrum an den Messehallen. Die Anmeldung lief problemlos online.

„Ein Kompliment für die guten und perfekt organisierten Abläufe in der Messehalle. Die Impfung selbst war fast schmerzfrei und ich bin überrascht, wie wenig Nebenwirkungen in der Folge auftraten. Selbst mein Arm schmerzt kaum und ich fühle mich wohl“, berichtet der Mediziner.

 

Impfstart in Hamburg bei der Diakonie

Um die große Bedeutung der Impfung zum Schutz gerade älterer Menschen weiß man auch bei der Hamburger Diakonie. Nicht umsonst fand der offizielle Impfstart in der Hansestadt in einer ihrer Einrichtungen statt. Mittlerweile wird bereits in 16 der 43 Senioren- und Pflegeheime der Diakonie Hamburg geimpft. Die Impfbereitschaft der Bewohnerinnen und Bewohner ist dabei hoch. Mehr als 70 Prozent wollen mitmachen. Tendenz steigend.

„Der Impfstoff wird von den diakonischen Pflegeeinrichtungen als „Licht am Ende des Tunnels“ empfunden, auch wenn allen deutlich ist, dass es noch viele Monate dauern wird, bis sich die Situation in den Pflegeheimen entspannen wird“, sagt Katrin Kell, Fachbereichsleitung Pflege und Senioren Diakonie Hamburg.

Die Impfkampagne in Hamburg und ganz Deutschland unterstützt auch Bischöfin Kirsten Fehrs. Sie sagt:

„Die Corona-Pandemie bedroht das Leben der einen und die soziale Existenz der anderen. Sie stellt unseren Zusammenhalt auf die Probe und fordert die Bereitschaft zur Nächstenliebe heraus. Nach allem was wir wissen, mindert eine Impfung die Gefahr. Wer sich impfen lässt, schützt sich selbst und wahrscheinlich auch all jene, für die das Virus gefährlich werden kann. Zugleich wächst die Hoffnung für die vielen, die von den Kontaktbeschränkungen betroffen sind. Natürlich ist es eine sehr persönliche Entscheidung, ob man einen solchen Eingriff in den eigenen Körper zulassen möchte. Doch in der Abwägung überwiegt aus meiner Sicht der Schutz durch die Impfung klar das Risiko - und ohne ein Mindestmaß an Vertrauen werden wir die Pandemie nur schwer gemeinsam bewältigen können.“

 

Mehr Hilfe für Senioren gefordert

Bei der Diakonie Hamburg hofft man darauf, dass die Logistik für die Impfungen noch verbessert wird, zum Beispiel mit mehr mobilen Impfteams. Denn über 80-Jährige, die nicht in einer Pflegeeinrichtung leben, müssen den Weg zum Impfzentrum und die Anmeldung selbst organisieren. Für Jürgen Grützmacher war das kein Problem und er hat sich auch schon einen Termin für die zweite Dosis geholt. Anfang Februar ist er dann mit rund 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit vor einer Erkrankung mit Corona geschützt.