Die pensionierte Landespastorin nimmt ihr Ehrenamt am 1. Juli für zunächst zwei Jahre auf. Der Senat habe sich mit dem Bündnis Hamburger Flüchtlingsinitiativen auf ein tragfähiges Konzept verständigt, so Leonhard. Die Ombudsfrau kann von allen angerufen werden, die in der Flüchtlingsarbeit tätig sind. Dazu gehören neben den Geflüchteten auch ehrenamtlich Aktive und Mitarbeiter in den Unterkünften.
Stoltenberg soll vermittelnd tätig werden, wenn Probleme nicht von den zuständigen Stellen einvernehmlich gelöst werden können. Sie befasst sich jedoch nicht mit ausländerrechtlichen Fragen und laufenden Gerichtsverfahren. Unterstützt wird sie in der Geschäftsstelle von zwei hauptamtlichen Mitarbeitern. Die Kosten in Höhe von 764.000 Euro stellt die Sozialbehörde aus dem laufenden Haushalt bereit.
Flüchtlingsinitiativen: "Idealbesetzung"
Die Ombudsstelle könne helfen, die Flüchtlingsarbeit zu verbessern und zu befrieden, sagte Johanna von Hammerstein vom Bündnis Hamburger Flüchtlingsinitiativen. Die Engagierten in den Flüchtlingsinitiativen seien bei Schwierigkeiten häufig die ersten Ansprechpartner. "Sie sind Kummerkasten für Geflüchtete, erleben aber auch selbst manch Frustrierendes im Umgang mit Einrichtungen oder Behörden." Stoltenberg sei mit ihrer Erfahrung und Empathie die ideale Besetzung.
Die ehemaligen Landespastorin habe die schwierige Aufgabe übernommen, zwischen Wunsch und Wirklichkeit zu vermitteln, sagte Sozialsenatorin Leonhard. Die Unterbringung, Versorgung und Integration sei eine Mammutaufgabe, die nur gemeinschaftlich gemeistert werden könne. Dafür müssten haupt- und ehrenamtlich Engagierte vertrauensvoll zusammenarbeiten. Stoltenberg war von 2000 bis zum 2013 Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werkes Hamburg.