KunstHaus am Schüberg Der Atem, der uns alle verbindet


„Suche Menschen, weltweit, Menschen, die mir einen Atem schenken.“ So oder so ähnlich könnte der Aufruf klingen, den eine Künstlerin aus Berlin gerade startet. Axel Richter, künstlerischer Leiter des KunstHauses am Schüberg, möchte das Werk in Hamburg ausstellen. Gesucht sind nun Menschen, die mitmachen und ein Ausstellungsort.

Khalil möchte den Atem, den „Ausatem“, von Menschen sammeln, in einer Plastiktüte einfangen und in einem Acrylgläschen mit Initialen versehen katalogisieren. 10.000 Proben sollen es werden. Was auf den ersten Eindruck etwas entrückt wirkt, stellt sich bei genauer Betrachtung als ein höchst komplexes Projekt heraus. „Kunst ist sichtbar. Der Schaffensprozess aber, der Impuls, ein Kunstobjekt zu schaffen, ist unsichtbar“, so Richter. „Dunia Khalil hingegen macht mit ihrer geplanten Arbeit zum einen Kunst zwar sichtbar, zum anderen aber gleichzeitig unsichtbar.“

 

Augenblickserfahrung, die sich in der Dauer trägt

Deshalb war der künstlerische Leiter des KunstHauses am Schüberg von Anfang an begeistert vom geplanten Werk der Künstlerin, die in Berlin lebt. Der Atem steht im Fokus. Richter: „Ein eigentlich unbewusster Akt wird durch die ungewöhnliche Tat – das Ausatmen in ein Plastiksäckchen – zu einem bewussten Akt. Der Atem wird so zu einer Augenblickserfahrung, die sich in der Dauer trägt. Man wird sich wahrscheinlich ein Leben lang an diesen einen Atemzug erinnern.“

Darin zeige sich zum einen die spirituelle Seite des Projektes, zum anderen wird noch eine andere wichtige Botschaft transportiert: „Der Atem verbindet uns alle miteinander, über die ganze Welt. Damit ist Dunia Khalils ‚Bibliothèque du souffle‘ auch ein großes Friedensprojekt.“

 

Teilnehmer*innen aus Kirchengemeinden gesucht

Axel Richter sucht nun Kirchengemeinden, die sich gern an dem Projekt beteiligen möchten. Passenderweise bietet die Kunsthalle ab dem 30. September eine Ausstellung unter dem Titel „atmen“ an. Hieran möchte Axel Richter anknüpfen. „Dunia Khalils Werk passt sehr gut dazu“, sagt er. Das Projekt sei aber nicht direkt Teil der Ausstellung in der Kunsthalle. Wo Khalils Arbeit am Ende zu sehen sein wird, steht noch nicht fest. Das Nachdenken darüber ist Teil des Werkes. „Aber eine Kirche käme sicherlich in Frage“, sagt Richter.


Kontakt: Axel Richter, Telefon 040 23 99 42 66 oder per Mail an richter@haus-am-schueberg.de