Der Kirchturm
1739 waren Glockenturm und Giebelmauer der Ochsenwerder Kirche seit geraumer Zeit so verfallen, dass man um eine Reparatur bzw. einen Neubau nicht herumkam. Das Läuten der Glocken war nur noch unter Gefahr möglich. Deshalb wurde beschlossen, einen neuen gemauerten Kirchturm für die Glocken zu bauen, der gleichzeitig mit der zu reparierenden Giebelmauer verbunden werden sollte. Noch im gleichen Jahr wurde der alte hölzerne Glockenturm, wie er in den Vier- und Marschlanden üblich war, abgerissen. Aus drei Entwürfen wählten die Ochsenwerder Kirchgeschworenen 1740 den Entwurf des Hamburger Stadtbaumeisters Cornelius Treu.
Im Juni wurde der Bau begonnen. Die Oberausficht führte der Michel-Baumeister Johann Leonhard Prey. Die Bauausführung übernahmen größtenteils hiesige Handwerker und die Einheimischen in Hand- und Spanndiensten. Während des Baus war eine Überarbeitung der Pläne nötig, da der Turm im Verhältnis zum Kirchendach zu niedrig geplant war. Trotzdem schritten die Arbeiten gut voran – und die Baukosten überschritten den Kostenvoranschlag (das war wohl schon immer so). Bis zum Winter waren die Mauerarbeiten erledigt und im Mai 1741 konnte mit Dachstuhl und Deckung begonnen werden. Ohne jeden Unfall war der Bau des neuen Kirchturms und der Giebelmauer Anfang November 1741 vollendet. Am 5. November 1741 erfolgte seine Einweihung mit einem feierlichen Gottesdienst. Der Turm hat die Grundfläche von 6,75 m x 6,75 m und die Höhe von 34 m.
Eine umfassende Sanierung war 2019 unumgänglich. Tragbalken waren marode und das Mauerwerk musste saniert und neu verputzt werden. Ein drieviertel Jahr konnten in Ochsenwerder die Glocken nicht geläutet werden.