Die vier geheimnisvollen Wochen vor dem Weihnachtsfest Kranz, Kalender, Kerzenschein – die Adventszeit

Im Mittelalter begann die Adventszeit am Tag nach dem Martinsfest (11. November). Später wurde sie auf vier Wochen verkürzt. Eigentlich ist es eine Fastenzeit, eine Zeit des Innehaltens und der Besinnung auf das, was zählt im Leben – im Grunde das genaue Gegenteil zum Trubel von Weihnachtsmärkten und Vorweihnachtshektik.

 

Alte und neue Adventsbräuche

 

Die bekanntesten Adventsbräuche sind allerdings noch nicht besonders alt. Adventskalender gibt es erst seit gut 100 Jahren. Und der Adventskranz ist gerade mal knapp 50 Jahre älter. Er wurde in Hamburg erfunden. Johann Hinrich Wichern ließt den ersten Kranz binden, damit die Zeit bis zum Weihnachtsfest den Kinder seines Rauhen Hauses nicht zu lang würde.

 

Einige Traditionen sind noch jünger. So wird in vielen Kirchengemeinden ein "Lebendiger Advent" begangen. Man trifft sich an jedem Adventsabend irgendwo im Ort, dort wird ein Licht überreicht oder angezündet, es wird ein Lied gesungen, ein kurzer Text gelesen, und vielleicht gibt es auch noch Kekse im Anschluss.

 

Ein anderer Versuch, das besinnliche, nachdenkliche Element dieser Zeit wieder zu entdecken, ist der Adventskalender "Der Andere Advent" des Vereins "Andere Zeiten". Er lädt mit Texten und Bildern ein, sich jeden Tag im Advent zehn Minuten Zeit für das Innehalten zu gönnen. In diesem Jahr hat der Verein schon mehr als 500.000 seiner Kalender verkauft.