Fehrs sagte, die Kirchen begrüßten den Dialog zwischen den mächtigsten Staats- und Regierungschefs der Welt. Zugleich sei es jedoch ihre Aufgabe, Forderungen zu stellen und Ergebnisse einzufordern. Dazu zähle eine gerechtere Verteilung der Güter und Chancen auf der Erde: „Gerechtigkeit und Gewaltfreiheit sind für uns elementar.“
Kritik übte Fehrs daran, dass mit den G20 nur die „reichsten und mächtigsten Länder“ zum Austausch zusammenkommen. „Wir wollen die Stimme all derer erheben, die nicht mit am Verhandlungstisch sitzen.“
Globale Verantwortung
Erzbischof Heße, der auch Flüchtlingsbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz ist, erinnerte daran, dass derzeit weltweit 65 Millionen Menschen auf der Flucht sind. Es sei dringend notwendig, die Ursachen in den Herkunftsländern zu bekämpfen.
Das gehe jedoch nur gemeinsam. Das „nationalistische Revival“ etwa in den USA und in Großbritannien betrachte er mit Sorge: „Es darf kein Zurück auf dem Weg zu einer globalen Verantwortung geben.“ Er sehe daher das Gipfeltreffen als Chance, das Leben der benachteiligten Menschen zu verbessern.
Was geplant ist:
- Rund 50 Veranstaltungen in Hamburg und Norddeutschland: von der Hafenrundfahrt über einen Poetry Slam bis zu Diskussionsrunden und einer Ausstellung. Das Programm startet am 1. Mai mit der Kunstaktion „Geh20 –Alles im Eimer“. Hier können Sie die Broschüre herunterladen
- Im Zentrum steht ein ökumenischer Gottesdienst am 8. Juli in St. Katharinen. Zum Auftakt am Vorabend des Gipfels am 6. Juli laden die großen Hamburger Religionsgemeinschaften zu einem interreligiösen Friedensgebet in die Universität Hamburg ein. Alle Hamburger Kirchen sind zudem aufgerufen, am 7. Juli ihre Türen für Friedensgebete zu öffnen.
- Die Kirchen in der Schanze und auf St. Pauli, die an das Sperrgebiet rund um das Messegelände angrenzen, sollen während des Gipfels die Möglichkeit bieten, zur Ruhe zu kommen.
- Zum Civil20-Gipfel im Juni, zu dem 250 NGOs erwartet werden, lädt das Ökumenische Forum Hafencity zu Stundengebeten und einer Gesprächsrunde ein
Dem kirchlichen Bündnis gehören 38 Mitglieder an. Dazu zählen neben dem Erzbistum Hamburg und verschiedenen Einrichtungen der Nordkirche auch das Diakonische Werk, Brot für die Welt und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen.