Er erinnert sich noch gut an damals. Der Jugendtag fand seinen Abschluss in der „Großen Freiheit“ auf dem Kiez. Doch Tobias Voß war nicht dabei. „Ich hatte mich nicht rechtzeitig um eine Schulbefreiung gekümmert“, sagt er.
In den folgenden Jahren passierte ihm das nicht mehr. Heute organisiert er den Jugendtag mit anderen aus dem Vorstand der Evangelischen Jugend Hamburg. Er ist längst raus aus der Schule, lässt sich zum Immobilienkaufmann ausbilden.
„Ich, einfach, unverbesserlich“ lautet das Motto in diesem Jahr, in Anlehnung an den Animationsfilm, der den Song „Happy“ weltbekannt machte. „Wir wollen am Buß- und Bettag Gemeinschaft erleben. Wie bei einem guten Konzert, wo man mit einem Lächeln rausgeht“, sagt Tobias Voß.
Die meisten der Teilnehmer sind Konfirmanden. Der Buß- und Bettag ist zwar seit 1995 kein gesetzlicher Feiertag mehr, aber ein religiöser.
Tetrapaks zu Portemonnaies
Um neun Uhr morgens kommen sie in 17 Gemeinden in und um Hamburg zusammen. Sie denken und arbeiten miteinander zu den drei Worten des Mottos: Üben in Workshops, sich selbst und andere besser wahrzunehmen, verwandeln „einfach“ Tetrapaks in Portemonnaies und sprechen über eine gerechtere Welt.
Nach dem Mittagessen und einer Andacht strömen sie aus allen Richtungen zum Flughafen in den „Terminal Tango“, ein ehemaliges Charterterminal, das heute als Veranstaltungsort genutzt wird. Hier geht das Happening weiter. 30 Teamer sind ehrenamtlich im Einsatz.
Die Jugendlichen stellen sich Fragen und lernen sich so besser kennen. Zum Abschluss feiern sie gemeinsam Gottesdienst. Über den Glauben zu diskutieren, sei mit 13 Jahren schwierig, sagt Tobias Voß. „Aber wenn sich die Jugendlichen vom Spirit der Gemeinschaft erfüllt fühlen, haben wir unser größtes Ziel erreicht.“