Jetzt sei der richtige Augenblick ein Signal des Friedens zu geben, sagte Bischöfin Kirsten Fehrs in ihrer Ansprache. „Rechtsextremes Gedankengut ist mit keiner Religion vereinbar.“
Rund 300 Menschen waren zu dem Friedensgebet in die Hauptkirche St. Petri in der Mönckebergstraße gekommen. Eingeladen hatten die christlichen Kirchen in Hamburg.
Fehrs sagte weiter, sie sei stolz auf die Hamburgerinnen und Hamburger, die nicht nur hinschauten, sondern den Flüchtlingen die Hand reichten und sich engagierten. Sie machten Deutschland trotz der 202 Anschläge auf Flüchtlingsheime in diesem Jahr zu einem „Hoffnungsland".
Zu der anschließenden Kundgebung „Hamburg bekennt Farbe“ kamen nach Polizeiangaben rund 7.500 Menschen auf den Rathausmarkt. Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) sagte Patriotismus bedeute, sich als Bürgerin und Bürger für das Gemeinwohl zu engagieren – und nicht, Flüchtlinge und Zuwanderer auszugrenzen. Scholz: „Gegenseitige Hilfe und Solidarität machen unsere Gesellschaft stark.“
Berührender Abschluss mit dem Lennon-Song "Imagine"
Um 12 Uhr begann eine Liveschaltung zum „Radiobündnis gegen Fremdenhass“, zu dem acht Hamburger Radiosender aufgerufen hatten. Gemeinsam sangen die Kundgebungsteilnehmer „Imagine“ von John Lennon, schwenkten dazu bunte Fähnchen und ließen Luftballons steigen.
Parallel zu der Kundgebung demonstrierten rund 14.000 Anhänger des "Bündnis gegen Rechts", in dem sich rund 630 Verbände, Organisationen, Gewerkschaften und Initiativen zusammengeschlossen haben.
Der von Rechtsextremen geplante Demonstrationszug „Tag der Patrioten“ blieb verboten. Das Verbot des Hamburger Oberverwaltungsgerichts war am Freitagabend vom Bundesverfassungsgericht bestätigt worden.