Erst im vergangenen Dezember wurde Severin-Kaiser in ihr Amt als Hauptpastorin von St. Petri eingeführt. Bereits im ersten halben Jahr ihres Wirkens hat sie viel Vertrauen erworben und für Aufbruchsstimmung an der Hauptkirche gesorgt. Ihrem Ziel, einen Raum für alle offen zu halten, der nicht durch die Kräfte von Alltagspolitik und Wirtschaft geprägt wird, hatte sie schon sehr früh sie Richtung gewiesen. Zu ihrer Einführung sagte Martina Severin-Kaiser: „Hier laden wir Menschen ein, mit dem unsichtbaren Grund unseres Lebens in Kontakt zu kommen.“
Ökumene als Herzensangelegenheit
Severin-Kaiser war zuvor seit 2004 als Ökumenebeauftragte der Nordkirche und der Nordelbischen Kirche tätig. Sie suchte die Zusammenarbeit mit den vielen Gemeinden anderer Sprache und Herkunft im Bereich der Nordkirche. Bis Ende letzten Jahres leitete sie die Arbeit der Hamburger Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), einem Zusammenschluss von derzeit 36 verschiedenen Kirchen und Gemeinden. Bis zu ihrem Tod gehörte sie zum Vorstand des Trägervereins „Ökumenisches Forum HafenCity“. In diesem deutschlandweit einmaligen Projekt gehen 20 verschiedene Kirchen einen neuen Weg christlicher Präsenz mitten in der Stadt. Ihre Themenschwerpunkte der letzten Jahre waren unter anderem die Entwicklung einer alltagstauglichen interkulturellen Theologie.
"Eine liebenswerte Mitschwester verloren"
Bischöfin Kirsten Fehrs würdigte Martina Severin-Kaiser als Brückenbauerin zu den anderen Kirchen und Religionsgemeinschaften Hamburgs. Als langjährige Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg sei sie das Gesicht der Ökumene in der Hansestadt gewesen.
Die Bischöfin wörtlich: „Sie war so fröhlich und engagiert in ihrem ja noch neuen Amt! Auch deswegen hat mich die Nachricht von ihrem plötzlichen Tod zutiefst erschüttert. Wir alle haben eine liebenswerte, überaus kluge und geradlinige Mitschwester und Freundin verloren. Meine Gedanken sind in dieser Stunde auch bei ihrem Ehemann, ihren Kindern und den übrigen Angehörigen. Unser einziger Trost ist, dass wir sie bei dem Gott geborgen wissen dürfen, dessen Liebe und Zuneigung sie selbst ihr Leben lang bezeugt und gelebt hat."
Weitere Reaktionen
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Mit großer Trauer haben die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg (ACKH) und das Ökumenische Forum HafenCity auf die Nachricht vom plötzlichen Tod reagiert.
Die Geschäftsführerin der ACKH, Pastorin Annette Reimers-Avenarius, sprach dem Ehemann von Martina Severin-Kaiser und der Familie im Namen der Ökumene ihr Mitgefühl aus: "Gemeinsam mit der Familie sind wir zutiefst erschüttert von dieser vollkommen unerwarteten Todesnachricht. Die Familie verliert eine Ehefrau und Mutter. Die Ökumene verliert eine engagierte und gläubige Christin, die immer über konfessionelle Tellerränder hinausgeschaut hat. Sie wird eine große Lücke hinterlassen.
Auch der Geschäftsführer des Ökumenischen Forums HafenCity, Henning Klahn, zeigte sich tief betroffen: "Die Nachricht von ihrem plötzlichen Tod lässt den gesamten Vorstand, die geistliche Leiterin, Pastorin Corinna Schmidt, und mich in tiefer Trauer zurück. Martina Severin-Kaiser war eine wichtige Mitstreiterin für unser ökumenisches Projekt. Wir denken in dieser schweren Stunde aber vor allem auch an ihren Mann und ihre Kinder und schließen sie in unsere Gebete ein."
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Der Deutsche Evangelische Kirchentag trauert um Martina Severin-Kaiser, die am Freitag im Alter von 57 Jahren überraschend in Hamburg verstorben ist. Die Hauptpastorin der City-Kirche St. Petri in Hamburg war seit über 20 Jahren bei Kirchentagen aktiv und seit 2009 christliche Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Juden und Christen.
Generalsekretärin Ellen Ueberschär: "Martina Severin-Kaiser war in den letzten Jahren gewissermaßen das Herz der Arbeitsgemeinschaft. Sie hat mit ihrer fachlichen Kompetenz immer wieder neue Akzente im jüdisch-christlichen Gespräch gesetzt und mit ihrer offenen und herzlichen Art Menschen für diese Arbeit begeistern können. Unser Mitgefühl gilt ihrer Familie und allen, die um Martina Severin-Kaiser trauern."
Der Vorstand der AG Juden und Christen (Daniel Kempin, Doron Kiesel, Frederek Musall, Aline Seel, Christian Staffa): "Es fehlen alle Worte. Wir sind schockiert und können nicht glauben, dass die Stimme von Martina Severin-Kaiser verstummt und dass ihre lebendigen und unkonventionellen Ideen uns nicht mehr begleiten. Wir werden sie als Vorstand der AG unendlich vermissen und wissen auch, dass es allen so geht, die mit ihr gearbeitet und gelebt haben."
Mit Martina Severin-Kaiser verliert der Kirchentag eine engagierte Persönlichkeit des christlich-jüdischen Dialogs. In Bibelarbeiten hat die AG-Vorsitzende immer wieder theologische Impulse gesetzt und als Ökumenebeauftragte der Nordkirche das ökumenische und interreligiöse Profil des Hamburger Kirchentages 2013 entscheidend geprägt.
Die Arbeitsgemeinschaft Juden und Christen beim Kirchentag besteht seit 1961. Die Arbeit der AG ist geprägt vom gemeinsamen theologischen Nachdenken und hat entscheidende Beiträge zur Annäherung, zur Verständigung und zum Verständnis zwischen Juden in Christen in Deutschland nach der Schoa geleistet.
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"Die Offenheit von Martina Severin-Kaiser öffnete die Tür für eine wertvoll Zusammenarbeit der ACK und Gemeinsam für Hamburg, für die wir sehr dankbar sind. Mit Ihrem Tod verliert die christliche Familie eine engagierte Schwester und Hamburg eine bedeutende Brückenbauerin. Beten wir für die Familie und bitten Gott um Trost, Kraft und Segen in dieser schweren Zeit."
Detlef Pieper, Geschäftsführer
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„Wir gehören zu Gott und zu Ihm kehren wir zurück“
Es fehlt mir sehr schwer, meine tiefen Gefühle wegen des Todes von Martina mit Worten auszudrücken. Wir haben viele Gemeinsame Projekte in Hamburg organisiert, unter anderem den interreligiösen Dialog, die arabischen Kulturwochen und die Kulturwochen des Mittleren Osten. Martina Severin-Kaiser war (...) die bedeutende Brückenbauerin zu den verschieden kulturellen und Religionsgemeinschaften Hamburgs.
Auch im Namen, der Organisation der Arabischen Kulturwochen (...) sind unser Mitgefühl und unsere Gedanken mit der Familie und allen, die um Martina trauern. Wir alle, die wir mit dir so kraftvoll in den letzten Monaten zusammengearbeitet haben schließen dich und deine Familie in unsere Fürbitten und Gebeten ein. Gottes Kraft und Segen mögen dich und uns allen in dieser schweren Zeit begleiten. (...) Wir werden Dich nie vergessen. Möge Friede, Erbarmen und Segen von Allah (swt) auf dich sein.Mohammed Khalifa
Quelle: facebook