Der Protest richte sich sowohl gegen die Kriege in Syrien und Irak als auch gegen die jüngsten Brandanschläge auf fünf Moscheen und eine Synagoge in Deutschland, teilte die Islamische Gemeinde am Donnerstag in Hamburg mit.
Die großen muslimischen Gemeinschaften in Deutschland wollen am Freitag bundesweit ein Zeichen gegen Hass setzen. Nach Angaben des Koordinationsrats der Muslime sind bundesweit in 2.000 Moscheen nach dem Freitagsgebet Mahnwachen und Friedensgebete geplant.
Zeichen der Solidarität
Mit Blick auf die Anschläge sagte der Sprecher des Koordinationsrats, Ali Kizilkaya, der Aktionstag soll ein Zeichen des Zusammenhalts in der Gesellschaft sein. Gotteshäuser seien ein Ort des Friedens und müssten besonders geschützt werden. Bürger seien aufgefordert, sich zu beteiligen, auch um damit ein Zeichen der Solidarität zu setzen.
Mit ihren Demonstrationen wollen die Muslime deutlich machen, dass der Islam für Toleranz stehe und Extremismus jeglicher Couleur eine Absage erteile, sagte Kizilkaya. Im Koordinationsrat der Muslime sind die Türkisch-Islamische Union, der Islamrat, der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) und der Zentralrat der Muslime zusammengeschlossen. Der Dachverband präsentiert nach eigenen Angaben den überwiegenden Teil der in Deutschland lebenden Muslime.
"Ich bin ein Christ, wenn Christen verfolgt werden"
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, verurteilt den Terror der Gruppe "Islamischer Staat (IS)" im Irak. Muslime dürften nicht schweigen, wenn der Islam "gekidnappt wird von Terroristen und Verbrechern", sagte Mazyek im Vorwege der Kundgebungen.
Er erklärte sich mit den Opfern terroristischer Verbrechen solidarisch. "Ich bin ein Jude, wenn Synagogen angegriffen werden. Ich bin ein Christ, wenn Christen beispielsweise im Irak verfolgt werden. Und ich bin ein Moslem, wenn Brandsätze auf ihre Gotteshäuser geworfen werden", sagte Mazyek.
Zeit: Freitag, 19. September, 14 Uhr
Ort: Centrum-Moschee in St. Georg, Böckmannstraße 40