Demonstration für ein soziales Europa „Europa ist ein Schatz für uns“

Bischöfin Kirsten Fehrs und Kirchenmitglieder auf der Demo am 19. Mai, vor dem Hamburger Michel

12.000 Menschen hatten sich versammelt, um für ein soziales und gerechtes Europa zu demonstrieren. Aufgerufen zu der Großdemonstration hatte das Bündnis „Ein Europa für alle - Deine Stimme gegen Nationalismus“. Dem Verbund gehören 70 Organisationen an, darunter Gewerkschaften, der Paritätische Gesamtverband, Pro Asyl und kirchliche Hilfswerke wie Diakonie und Caritas. Zu den Demonstranten gehörten auch die evangelische Bischöfin von Hamburg Kirsten Fehrs und Dirk Ahrens, Landespastor der Diakonie Hamburg.

„Wir stehen eine Woche vor einer Europawahl, die in manchem eine Schicksalswahl wird. Erschreckend ist doch, wie derzeit rechtspopulistische, nationalistische, in jedem Fall ungnädige Töne zunehmen, die die Länder auseinandertreiben und Europa zu spalten versuchen. Europa braucht ebenso konstruktive wie kritische Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter, die sich vernehmbar einbringen für unsere Demokratie. Als evangelische und katholische Bischöfe im Norden rufen wir gemeinsam auf: Geben Sie Europa Ihre Stimme. Machen Sie deutlich, dass unser Denken und Handeln weiter reicht als nur bis zum nächsten Schlagbaum“, sagte Bischöfin Fehrs.

 

„Wenn Europa scheitert, dann nicht an seinen Feinden, an den Rechtspopulisten und Nationalisten, die wir alle nicht brauchen. Wenn Europa scheitert, dann weil es nicht genug Freunde hat. Deshalb lasst uns Freunde Europas sein. Es geht um ein Europa in dem wir frei Leben können, es geht um Menschenrechte, kurz: es geht um Nächstenliebe und deshalb stehen wir als Kirche, als Diakonie und Caritas hier. Wir brauchen ein Europa des Friedens und der Gerechtigkeit, dafür gehen wir auf die Straße“, rief Dirk Ahrens, Landespastor der Diakonie Hamburg den Menschen bei seiner Rede zu.

Rund 200 Kirchenvertreter hatten sich mit Fähnchen und einem großen Banner dem Demonstrationszug angeschlossen. Das europaweite Bündnis, in dem sich auch die Diakonie und die Caritas engagieren, hatte zu rund 50 Veranstaltungen in 13 Ländern der EU aufgerufen, darunter Polen, Bulgarien, Schweden, Dänemark, Frankreich, die Niederlande und Spanien. In Deutschland gab es weitere Demonstrationen in Berlin, Frankfurt, Köln, Leipzig, München und Stuttgart.