Repair Café in Pinneberg startet wieder „Erfolgreiches Reparieren macht glücklich!“

Holger Jensen, der Initiator des Repair Cafés in Pinneberg.

Der Toaster produziert keine gebräunten Brotscheiben mehr? Der Staubsauger saugt einfach nicht  und das Küchenradio bleibt stumm? Was nach einem klassischen Fall für den Elektromüll klingt, ist für Holger Jensen und sein Team willkommene Kundschaft. Am 24. September startet im Gemeindesaal der Lutherkirche Pinneberg endlich wieder das Repair Café und Besitzer*innen vermeintlichen Elektromülls und sonstiger defekter Haushaltsgegenstände wie Fahrräder, Kleidung oder Spielzeug sind herzlich willkommen.

 „Die Idee eines Repair Cafés stammt von einer holländischen Journalistin, die 2008 zum Reparieren in nachbarschaftlicher Umgebung mit einem Stück Kuchen und einer Tasse Kaffee eingeladen hatte. Schnell fand die besondere Art von Café ebenso in Deutschland Nachahmer. Ein Fernsehbericht über so ein Projekt  brachte mich auf die Idee, so etwas auch in unserer Lutherkirche in Pinneberg ins Leben zu rufen. Reparateure und Helfer waren dafür schnell gefunden“, erzählt Holger Jensen, der Initiator des Repair Cafés in Pinneberg.

 

Kirchengemeinde als idealer Ort für Repair Cafés

„Schnell war klar, dass eine Kirchengemeinde ein idealer Ort für so ein Projekt ist. Der Gemeindesaal bietet ausreichend Platz für die Arbeitsplätze und eine Küche ist auch oft verfügbar. Ebenso ist ehrenamtliches Arbeiten formaljuristisch abgesichert und die anfallenden Spenden können korrekt verbucht werden“, erklärt das Gemeindemitglied der Lutherkirche. So organisierte Holger Jensen im November 2014 mit weiteren Reparaturfreudigen aus seinem privaten Bekanntenkreis das erste Repair Café – ein voller Erfolg! Von da an gehörte es mit vier bis fünf Terminen pro Jahr zum regelmäßigen Angebot der Kirchengemeinde.

 

Die Erfolgsquote liegt bei 80 Prozent

„Vor Corona kamen immer zwischen 50 und 80 Gäste pro Termin. Das schaffen wir gut, weil wir mindestens 15 Reparateure sind und zehn Ehrenamtliche das Café und die Organisation vor Ort übernehmen“, berichtet Holger Jensen. Wichtig dabei: Es wird nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ gearbeitet. „Oftmals ist die Reparatur gar nicht so komplex, wenn man die Ursache kennt. Wir haben über die Jahre viel Erfahrung gesammelt, was Fehlerursachen angeht. Bei Staubsaugern ist es häufig die Verbindung zwischen Stecker und Kabel.“ Die Erfolgsquote von  ca. 80 Prozent spricht für das Repair-Team der Lutherkirche.

„Besonders schön ist der Freudenschrei, wenn das mitgebrachte Stück wieder funktioniert“, so Holger Jensen. Was ihn ebenso freut ist, dass sich die Idee von Repair Cafés in anderen Kirchengemeinden rumspricht und in Nachbarorten bereits adaptiert wird. „Ich hoffe, dass viele weitere Gemeinden Lust an Repair Cafés finden. Es ist ein wichtiger Schritt für die Nachhaltigkeit. Und erfolgreiches Reparieren macht einfach glücklich.“


Das Repair Café findet am Sonnabend, den  24.9., von 14 bis 17 Uhr  im Gemeindehaus der Lutherkirche Pinneberg,  Kirchhofsweg 53 a statt. Eintritt und die eventuelle Reparatur (pro Person ein Gegenstand) sind kostenfrei. Die  defekten Gegenstände sollten tragbar oder „rollbar“ sein. Spenden für neues Reparaturmaterial sind willkommen.