Ehrenamt-Woche „Das Gefühl, etwas Sinnvolles getan zu haben, erfüllt mit Stolz und Freude“


Zum zweiten Mal findet im Zeitraum vom 16. bis zum 22. September in Hamburg die Ehrenamt-Woche statt, in der sich Interessierte und Engagierte bei 40 Veranstaltungen über die Möglichkeiten des Engagements in der Hansestadt informieren können.

Mit dabei sind auch in diesem Jahr zahlreiche kirchliche und diakonische Einrichtungen. Wir sprachen mit Helena Radman, Mitarbeiterin der Diakonie-Stiftung MitMenschlichkeit und Referentin des Freiwilligenengagements, über die Wichtigkeit der kommenden sieben Tage. 

Christian Schierwagen: Was genau ist die Ehrenamt-Woche und was erwartet die Besucher*innen dort? 

Radman: Die Ehrenamt-Woche ist eine Schnupper-Woche, in der man das Ehrenamt für sich entdecken kann. Die Besucher*innen können sich über konkrete Engagement-Möglichkeiten direkt vor Ort bei den Einrichtungen und Gemeinden informieren, sie können ihr Wissen und Fähigkeiten in verschiedenen Workshops erweitern und sie können gleich mitanpacken und das Ehrenamt ausprobieren. 

Schierwagen: In einer Großstadt wie Hamburg sind die Menschen umgeben von Angeboten und Veranstaltungen, die um die ihre Aufmerksamkeit ringen – inwiefern sticht die Ehrenamt-Woche dabei hervor? 

Radman: Laut der letzten Freiwilligen Survey wünschen sich Hamburger*innen mehr Informationen über das ehrenamtliche Engagement. Und in der Ehrenamt-Woche bekommen sie diese Infos und können außerdem unkompliziert Gutes tun, sich für andere einsetzen. Sich einfach die Übersicht auf unserer Web-Seite anschauen, das Interessante auswählen und sich bei der Kontaktperson anmelden. Auch in einem vollen Kalender findet sich die eine oder andere Stunde, die man dem Engagement widmen kann. 

Schierwagen: Apropos volle Terminkalender: Das Problem haben sicherlich viele Bewohner*innen der Stadt. Selbst etwas so Wichtiges wie ein Ehrenamt kann dann schon schnell viel Überwindung kosten. Warum sollte man eigentlich überhaupt Ehrenamt betreiben? 

Radman: Weil es Spaß bringt! Im Ehrenamt lernt man neue Menschen kennen, erweitert seine Fähigkeiten und erfährt Anerkennung. Das Gefühl, etwas Sinnvolles gemacht zu haben, erfüllt einen mit Stolz und Freude. Einige Studien belegen sogar, dass das ehrenamtliche Engagement gesundheitsfördernd ist und das Risiko für Herzkreislauferkrankungen senkt. 

Schierwagen: Das Angebot an Stellen scheint mit Blick auf die Webseite sehr groß – aber in welchen Bereichen wird besonders viel Hilfe benötigt? 

Radman: In allen! Diakonische und kirchliche Einrichtungen sind auf das freiwillige Engagement angewiesen. Ohne ehrenamtliche Hilfe können viele tolle Angebote nicht stattfinden und es kann ganz vielen Menschen nicht geholfen werden. Die Freiwilligen kochen und geben das Essen für armutsbetroffene und wohnungslose Menschen aus, sie besuchen Ältere und Kranke oder geben auch Nachhilfe und gestalten Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche. Das alles gibt es nur, weil Ehrenamtliche freiwillig helfen und diese Arbeit übernehmen. Und bei der Vielfalt der möglichen Aufgaben ist für jede*n etwas dabei. Das ist eben das Schöne. 

Schierwagen: Vielen Dank für das Gespräch!