"Wir haben so viele Anfragen bekommen, dass wir inzwischen voll belegt sind", sagte Pastor Sieghard Wilm dem Evangelischen Pressdienst (epd) am Dienstag. Den Gästen stünden Toiletten zur Verfügung und eine Küche. Die Abmachungen erfolgten in Absprache mit Nachbarn aus der Hafenstraße, sagte Wilm.
Wilm schätzt, dass 90 Prozent der Bevölkerung im Stadtteil St. Pauli gegen den G20-Gipfel sind. "Wir sind so dicht dran, da können wir uns dem Thema nicht verschließen." Er sieht sich als Vermittler und nicht als Gegner der Stadt.
Für die weiteren Verhandlungen um mögliche Übernachtungen in den beiden großen Camps im Elbpark Entenwerder und Vorhornweg in Lurup bietet er den Anmeldern und der Versammlungsbehörde einen Runden Tisch an.
Weiteres Camp an St. Johannis Altona
Auch auf der Wiese vor St. Johannis Kulturkirche Altona campieren rund 40 Demonstranten. Auch einen Sanitätswagen haben sie mitgebracht. "Wir werden die Demonstranten nicht wegschicken", sagte Pastor Michael Schirmer.
In St. Pauli lädt die Gemeinde von Dienstag bis Sonnabend täglich von 18 bis 20 Uhr an eine lange Tafel im Kirchgarten zum nachbarschaftlichen Picknick ein. Täglich soll ein anderer Gast einen Impuls für Gespräche geben.
Übergreifendes Thema in der Woche ist Frieden und Gerechtigkeit. Wilms Gedanke hinter der Aktion ist nachhaltig: "Der G20 kommt und geht, wir bleiben in guter Nachbarschaft."