St. Trinitatis Altona Warum eigentlich Hauptkirche?

Der Innenraum der Hauptkirche St. Trinitatis in Altona. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde er im modernen Stil wiederaufgebaut

St. Michaelis, St. Petri, St. Nikolai, St. Katharinen und St. Jacobi tragen den Titel einer Hamburger Hauptkirche. Traditionell werden so die evangelischen Kirchen genannt, die innerhalb der historischen Stadtbefestigungen lagen. Altona gehörte damals nicht dazu. Der Ort lag weit vor den Toren der Stadt Hamburg, erst 1938 wurde er eingemeindet. Für die stolzen Altonaer war klar: man brauchte eine eigene Hauptkirche.

1742 legte der Präsident der Stadt Altona den Grundstein für die Hauptkirche St. Trinitatis. Altona gehörte damals zu Dänemark und war nach Kopenhagen die zweitgrößte Stadt des dänischen Königreichs. Die neue Hauptkirche sollte imposant sein und den Status des Orts widerspiegeln. Auch deshalb wurde ein mehr als 70 Meter hoher Kirchturm errichtet, in Konkurrenz zum Hamburger Michel. Schiffe, die die Elbe entlangkamen, sollten lange bevor sie die Hamburger Hauptkirchen erblickten, den Turm von St. Trinitatis sehen.

Ein politisches Symbol

Die Altonaer Hauptkirche war damals nicht nur ein Gotteshaus, sondern auch ein politisches Symbol. Gleiches galt für die fünf Hamburger Hauptkirchen. Noch bis ins 19. Jahrhundert waren die drei Gemeindeältesten der Kirchengemeinden zusammengeschlossen im Kollegium der Oberalten, das eine wichtige Rolle als Vertreter der Bürgerschaft gegenüber dem Senat spielte. Auch die Arbeiten an den Stadtbefestigungen, die Feuerwehr und die Versorgung von Armen und Gebrechlichen wurden von den fünf Hauptkirchen organisiert.

 

1943 durch Bomben zerstört

In St. Trinitatis ist man heute noch stolz auf die Bedeutung der Kirche und ihre Geschichte. Eine Ausstellung informiert im Eingangsbereich über die Entstehung, die Verbindungen zum Königreich Dänemark und die Tradition als Hauptkirche. Durch Bomben im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört, wurde die Kirche in den 50er und 60er Jahren wiederaufgebaut. Heute gilt sie, wie schon im 18. Jahrhundert, als Wahrzeichen der Stadt Altona.