Hamburgs fünf Hauptkirchen
Die fünf Hauptkirchen St. Petri, St. Michaelis, St. Jacobi, St. Nikolai und St. Katharinen prägen mit ihren markanten Türmen das Hamburger Stadtbild. Jede Kirche hat ihren eigenen Charakter und eine außergewöhnliche Geschichte. Ihre Türen sind für Interessierte auch unter der Woche geöffnet – zurzeit auch für Konzerte des „Hamburger Orgelsommers“.
Am bekanntesten ist sicherlich der „Michel“ – Hamburgs Wahrzeichen – mit der größten Turmuhr Deutschlands. Wer die 452 Stufen des Turms zur Aussichtsplattform hochsteigt, wird mit einem einzigartigen Blick über die Stadt und den Hafen belohnt. Doch auch der barocke Innenraum in Weiß und Gold und die unterirdische Krypta mit einer Ausstellung zur Kirchenhistorie beeindrucken.
Die älteste Hauptkirche, St. Petri, liegt im Herzen der Innenstadt. Sie wurde vermutlich bereits im 11. Jahrhundert als Marktkirche gegründet und hat den zweiten Weltkrieg fast unbeschädigt überstanden. Noch finden keine regelmäßigen Gruppenführungen vor Ort statt. Dafür kann man sich einen Audio-Guide ausleihen und die Kirche auf eigene Faust erkunden.
Zwischen Innenstadt und HafenCity, Mitte des 13. Jahrhunderts auf einem Fundament aus 1.100 Lärchenstämmen erbaut, steht St. Katharinen. Ihr aus Kupfer bestehende, stufenartige Turm gilt als der Schönste in Hamburg und erstrahlt seit seiner aufwändigen Sanierung vor knapp 10 Jahren wieder in neuem Glanz.
Friedenskirche Siek und Schlosskirche Ahrensburg
Einen Ausflug wert sind jedoch auch kleinere Kirchen im Umland wie beispielsweise die Friedenskirche Siek und die Schlosskirche Ahrensburg im Kreis Stormarn nordöstlich von Hamburg. Schon von weitem sieht man den 53 Meter hohen Turm der Friedenskirche zu Siek, der seit der erstmaligen Vermessung des dänischen Königreiches im 18. Jahrhundert bis heute als trigonometrischer Basispunkt dient.
Wer um die Kirche herum spaziert, entdeckt Spuren von rund 800 Jahren Baugeschichte, denn das erste Kirchlein wurde hier bereits um 1250 aus Feldsteinen errichtet. Ein bronzener Taufkessel aus dem 14. Jahrhundert sowie ein aus Holz geschnitzte Altartafel aus dem frühen 17. Jahrhundert konnten gerettet werden, als die Kirche nach einem Blitzeinschlag 1880 fast vollständig abbrannte.
Ein weiteres Highlight in der Region ist die denkmalgeschützte Schlosskirche Ahrensburg, die umgeben von einer idyllischen Park- und Naturlandschaft als Teil des Schloss-Ensembles im 16. Jahrhundert erbaut wurde. Südlich und nördlich des nachgotischen Backsteinbaus stehen zwei eingeschossige Häuserreihen aus weiß geschlämmten Backsteinmauerwerk – die sogenannten „Gottesbuden“. Ein Teil dieser Wohnungen wurde ursprünglich für Bedürftige gebaut. Diesem karitativen Gedanken ist die Kirche treu geblieben, sodass die „Buden“ auch heute noch Menschen in schwierigen Lebenssituationen zur Verfügung stehen.
Unterwegs zu Fuß oder auf dem Rad
Die vielfältige Schönheit von Stadt und Land lässt sich pilgernd – mit offenen Sinnen – ganz neu entdecken. In der Metropolregion Hamburg gibt es mehrere Pilgerwege, die man gut etappenweise gehen kann. „Rauswege“ führt durch den Stadtpark, „Stattwege“ durch die City und „Landwege“ lädt zu zwei Radtouren durch die Vier- und Marschlande ein.
Das Pilgerzentrum in der Hauptkirche St. Jacobi organisiert regelmäßig geführte Pilgerwanderungen in Hamburg und Umgebung. Jeden zweiten Freitag im Monat geht es „schweigend um die Alster“ – am Anfang und Ende des Rundgangs bekommt man einen geistlichen Impuls mit auf den Weg.