Obdachlosigkeit Schon drei Tote im November


Für die Straßenverkäufer des Obdachlosenmagazins „Hinz&Kunzt“ waren es Kollegen und Freunde, die jetzt ihr Leben verloren haben. Zwei der drei obdachlosen Männer die gestorben sind waren „Hinz&Künztler“, wie die Verkäufer auch genannt werden. Auf der Webseite des Magazins berichten viele Mitarbeitende von ihrer Trauer. Tragisch: einer der Männer hatte schon einen reservierten Platz im Winternotprogramm der Stadt Norderstedt. Am 1. Dezember sollte er einen beheizten Wohncontainer beziehen.

Der erste Tote wurde schon am 7. November in der Hamburger Innenstadt entdeckt. Die beiden anderen Obdachlosen starben wenige Tage später. Bei keinem der Männer konnte durch die Obduktion Fremdverschulden festgestellt werden.

 

Winternotprogramm mit 800 Plätzen

Im Gegensatz zu Norderstedt, ist das Hamburger Winternotprogramm bereits Anfang November angelaufen. Bis 31. März 2020 stehen rund 800 Übernachtungsplätze zur Verfügung. Gegründet wurde das Winternotprogramm 1992 als nächtlicher Erfrierungsschutz für obdachlose Menschen. Die Diakonie und andere Sozialverbände kritisieren immer wieder, dass das städtische Winternotprogramm viele Obdachlose abschrecke. Sie fürchten zum Beispiel in den teilweise sehr großen Unterkünften bestohlen zu werden.