„Ja, es gibt einen kleinen Ansturm gerade. Im Mai und September an jedem Wochenende zwei, drei Hochzeiten“, berichtet der Theologe. „Manche wurden mehrmals verschoben. Letzte Woche habe ich ein Paar getraut, das ihre Hochzeit für Mai 2020 geplant hatte. Geheiratet haben sie dann im kleinsten Kreis standesamtlich, aber die kirchliche Hochzeit sollte nachgeholt werden. Jetzt war es so weit, und das Kind, das zwischenzeitlich dazukam, haben wir gleich in diesem Zusammenhang getauft.“
Verschobene Termine aus 2020 und 2021
Auch in Quickborn, etwas weiter nördlich, werden derzeit viele Hochzeitstermine angefragt. Für Pastorin Caroline Raddatz ein Drahtseilakt. Denn zum einen freut sie sich über die schönen Trauungen, zum anderen muss aber die normale Arbeit weiterlaufen. Im Moment sollen unter anderem die Wahlen zum Kirchengemeinderat vorbereitet werden.
„Es ist viel gerade. Vor allem der Abstimmungsbedarf mit den Paaren, die ihren großen Tag von 2020 nach 2021 und dann nach 2022 verschoben haben. Ich freue mich über jede Hochzeit, aber manchmal ist es so voll, dass ich sagen muss: nicht mehr in diesem oder nächstem Quartal. Das ist schwer“, erklärt die junge Pastorin, die seit gut zwei Jahren für die Kirchengemeinden Quickborn-Hasloh und Quickborn-Heide arbeitet.
Heiraten bei st. moment
Um die Kirchengemeinden bei ihrer Arbeit zu unterstützen, gibt es seit kurzem die Agentur st. moment. Gegründet von den beiden Hamburger Kirchenkreisen soll sie Anlaufstelle sein für Menschen, die ein kirchliches Fest feiern wollen. Hochzeiten, Taufen, aber auch Beerdigungen können mit der Unterstützung des Teams organisiert werden. Die Mitarbeitenden geben Tipps und stellen Kontakte zur jeweiligen Ortsgemeinde her.
Tauffest geplant
Im Hamburger Umland reagiert man auf den kleinen Boom bei den Terminanfragen mit einem Tauffest im Herbst. Das war schon vorher geplant und passt jetzt ideal zur großen Nachfrage, verrät Pastor Andreas Petersen aus Haselau:
„Ich habe gestern mit unserer Kita-Leiterin gesprochen. Die erzählte mir, dass Taufen derzeit ein großes Thema bei den Elterngesprächen sind. Wir überlegen, wie wir da eine gute Brücke bauen. Ich denke, dass wir auf unserem Tauffest Anfang September viel zu tun haben. Wunderbar!“