Kirchenmusikdirektor Matthias Hoffmann-Borggrefe will mit einer neuen Orgel wieder an der Spitze zeitgenössischer Orgelmusik mitspielen und künftigen Nikolai-Besuchern ungewohnte Klangerlebnisse bieten.
Hamburger Orgelgeschichte
Die Vorgängerkirche St. Nikolai in der Hamburger Innenstadt, das heutige Mahnmal St. Nikolai, hatte mit über 5.800 Pfeifen einst die größte Orgel Hamburgs. 1943 fiel sie Bombenangriffen zum Opfer. 1966 wurde in der neuen Hauptkirche im Stadtteil Harvestehude das Instrument aus der Orgelwerkstatt Willi Peter (Köln) eingeweiht. Die Orgel galt mit ihren Obertönen und Viertelton-Intervallen als kirchenmusikalische Besonderheit für moderne Kompositionen. Der Orgelprospekt in Form eines Schiffsbugs steht unter Denkmalschutz und soll auch nicht verändert werden.
Daran will Kirchenmusikdirektor Hoffmann-Borggrefe wieder anknüpfen. Die neue Orgel soll ein vielfältiges Schlagwerk erhalten, so dass über die Tasten auch Tomtoms, Snare Drums, Pauken und Röhrenglocken angestimmt werden können. Rund 100 Register soll das neue Instrument haben. Damit könnten auch Werke von Bach und Mendelssohn-Bartholdy gespielt werden, sagt der Nikolai-Kantor.
Orgelmusik wie in der Elbphilharmonie
Rund drei Million Euro muss die Gemeinde sammeln. Im Jahr 2020 könnte die Orgel dann eingeweiht werden. Die Finanzierungskampagne beginnt mit einem Benefiz-Konzert am 23. Februar 2018 in der Elbphilharmonie. Kein Zufall, denn mit dem Bau der neuen Nikolai-Orgel wurde die Orgelwerkstatt Philipp Klais in Bonn beauftragt, die auch die Orgel in der Elbphilharmonie gebaut hat.
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Benefiz-Konzert
"Late-Night-Konzert" mit Organistin Iveta Apkalna
Werke von Johann Sebastian Bach (1685-1750) bis Philip Glass (80)
Ort: Elbphilharmonie (Großer Saal)
Zeit: Freitag, 23. Februar 2018, 23 Uhr
Weitere Informationen auf der Website der Hauptkirche St. Nikolai