Unter dem Motto „Lust auf Zukunft“ rief die evangelische Kirche in Hamburg und Umgebung zur Teilnahme an Aktionen und Unterstützung der Demo am 29. November 2019 auf. Mit einer Bastelaktion von Plakaten ab 10 Uhr und einer Andacht um 11 Uhr in St. Katharinen starteten die Aktionen zur „Fridays for Future“-Demo. Ab 12:05 Uhr schlossen sich die Beteiligten dem Demonstrationszug mit etwa 25.000 Personen am Rödigsmarkt an.
Der Aufruf zur Teilnahme an diesen und allen weiterführenden Aktionen erfolgt über einen ökumenischen Zusammenschluss vieler Institutionen der Kirche. „Für eine gerechte und lebenswerte Zukunft!“ sollen Schwestern und Brüder nicht nur Glocken läuten, beten und demonstrieren. Wert wird auf die nachhaltige Unterstützung der ganzen Bewegung im Sinne der Bewahrung der Schöpfung gelegt.
„Als Kirche teilen wir die Besorgnis eines breiten gesellschaftlichen Bündnisses, dass angesichts der massiven Herausforderungen des Klimawandels zu wenig umgesteuert und politisch gehandelt wird“, heißt es etwa in einem internen Aufruf und weiter: „Als Christinnen und Christen können wir uns durch unser Handeln und unsere Gebete für den Umwelt- und Klimaschutz einsetzen, um unsere Schöpfung als Lebensraum für alle Mitgeschöpfe zu bewahren. Wir sind Teil einer weltweiten Bewegung und teilen die Sorgen großer Teile der Gesellschaft. Lassen Sie uns gemeinsam unsere Stimme erheben!“
30.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Mit Glockengeläut zogen nach Polizeiangaben etwa 30.000 Demonstrierende durch die Straßen Hamburgs. Weniger als noch im Spätsommer, als im Rahmen der Protestbewegung über 100.000 Teilnehmende durch Hamburgs Straßen zogen. Ab 14.30 Uhr kam die Klimademo mit einer Kundgebung an der Hauptbühne zum Abschluss.
"Ihr habt das Recht auf eine lebenswerte Zukunft"
Isa Lübbers bei der Abschlusskundgebung: "Wir Kirchenleute in Hamburg, wir Christinnen und Christen, wissen: Eine radikale Umkehr in Sachen Klima tut Not und ist noch möglich. Denn der Planet auf dem wir leben, ist uns anvertraut, er ist nur geliehen und ist in großer Gefahr. Eine zweite oder dritte Erde haben wir nicht."
Man könne angesichts der Umstände kaum noch von „Bewahrung der Schöpfung“ reden, sondern müsse vielmehr für die „Rettung der Schöpfung“ eintreten, so die Vertreterin der ev.-luth. Kirche. Sie fordert auch Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auf. Das "Klimaschutzpaket der Bundesregierung greift nicht weit genug. Klima retten, heißt weitersehen: Produktions- und Lieferbedingungen für Kleidung, für Lebensmittel und vieles mehr, sind oft klimaschädlich und menschenunwürdig", so Lübbers wörtlich.
Mit Blick in die Zukunft betont die Pröpstin ihre Hoffnung: "Ich gehöre schon zu den Älteren, aber Ihr, Ihr habt das Recht auf eine lebenswerte Zukunft. Die evangelische Kirche in Hamburg wird sich daran beteiligen, dieses Recht umzusetzen. Ihr jungen Menschen von Fridays For Future habt diesen Hoffnungsfunken zum Feuer entfacht, dafür danke ich euch."