Nach den Worten von Peter Hess, Organisator der Stolpersteininitiative in Hamburg, wird hier die Skrupellosigkeit der Vernichtung besonders deutlich: "Die Nazis machten auch nicht vor Schwangeren und Babys halt."
Die Mutter Ella Feldheim war mit ihren Töchtern nach Auschwitz deportiert und dort ermordet worden. Der erste Stolperstein in Hamburg wurde vor 15 Jahren verlegt.
Sichtlich gerührt nahm die Schriftstellerin Peggy Parnass, Überlebende des Holocausts, an der Einweihung der Steine teil. Sie dankte Demnig für sein aufopferungsvolles Engagement. Er gebe den Hinterbliebenen einen Ort des Gedenkens, denn "wir haben keine Gräber".
In 20 Ländern erinnern Stolperstein an von den Nazis ermordete Menschen
Demnig sagte, nach 15 Jahren und 57.000 Steinen in 20 Ländern sei die Arbeit für ihn keine Routine geworden. Jedes Schicksal gehe ihm nahe. Motiviert werde er durch die vielen guten Reaktionen von Angehörigen der Ermordeten. Manch einer habe zu ihm gesagt: "Jetzt kann ich wieder nach Deutschland kommen."
Die Stolpersteine erinnern an Opfer des Nationalsozialismus wie jüdische Bürger, politisch Verfolgte oder Euthanasie-Opfer. Jeder Stolperstein ist einem ermordeten Menschen gewidmet. Auf den zehn mal zehn Zentimeter großen Steinen sind kleine Messingplatten mit den Namen und Lebensdaten der Opfer angebracht. Sie werden vor dem letzten frei gewählten Wohnort in das Pflaster des Gehweges eingelassen.