In Hamburg zog die Reformation durch Luthers Freund und Wegbegleiter Johannes Bugenhagen (1485-1558) ein. Er sorgte für die Verbreitung des reformatorischen Gedankenguts und verfasste 1528 die Kirchenordnung, die 1529 in Kraft trat. Damit wurde Hamburg auch offiziell eine protestantisch-lutherische Stadt.
Veränderungen im Stadtleben
"Mit der neuen Kirchenordnung war auch eine Reform der städtischen Ordnung verbunden, die soziale, politische und rechtliche Aspekte abdeckte", sagte Ralf Wiechmann, Kurator der Ausstellung. Bugenhagens Entwurf für eine christliche Lebensweise habe neben Gottesdienst und Predigt auch der Bildung und Erziehung gegolten sowie diakonische und soziale Dimensionen gehabt.
Durch Bugenhagen habe sich ein neues Verständnis von Arbeit, Entlohnung und staatlicher Sozialfürsorge etabliert. Auch das Stiftungswesen und das bürgerliche Engagement wurden neu geordnet.
Die Sonderausstellung im Hamburg Museum ist Teil des Themenjahres "Bild und Bibel" auf dem Weg zum Reformationsjubiläum 2017. 1517 soll Martin Luther seine 95 Thesen an die Tür der Wittenberger Schlosskirche geschlagen und damit die kirchliche Erneuerungsbewegung ausgelöst haben.
Überblick auf www.hamburger-reformation.de
Einen besonders guten Einblick in das, das Hamburg vor rund 500 Jahren bewegte, bietet die Website www.hamburger-reformation.de. Neben einem virtuellen Stadtrundgang wird auch über zahlreiche Veranstaltungen informiert.
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Sonderausstellung "Luther und die Folgen. Reformation in Hamburg"
HamburgMuseum (Holstenwall)
Ausstellungszeit: 26. März bis 6. September 2015
Öffnungszeiten: dienstags bis sonnabends 10 bis 17 Uhr, sonntags 10 bis 18 Uhr