Weihnachtstheaterstück „Lost in Gütersloh“

Ein Theaterstück für die ganze Familie! Am Wochenende des 3. Advents ist die Uraufführung des musikalischen Weihnachtstheaters „Lost in Gütersloh“. Unterschiedliche Menschen stolpern überraschend aus ihren Alltagsblasen heraus in die Tiefe weihnachtlicher Menschlichkeit. Das ist anrührend und komisch zugleich.

Der angehende Theaterpädagoge, Ingmar Rehberg (47), hat eine feinfühlige moderne Weihnachtsgeschichte geschrieben und mit Freiwilligen inszeniert. Inspiriert ist das Stück durch wohlbekannte traditionelle Weihnachtslieder, die alle neu arrangiert sind. Die Kantorei von St. Markus (unter der Leitung von Kirchenmusikerin Elisabeth Lehmann) hat sich auf das ungewöhnliche Experiment eingelassen und singt im Stück die Lieder.

„Lost in Gütersloh“ wird am Samstag, 14. Dezember, und am Sonntag, 15. Dezember, um jeweils 18 Uhr in der Kirche St. Markus Hoheluft aufgeführt.  Tickets gibt es im Gemeindebüro St. Markus (Heider Straße 1) unter Telefon 040 807939810 oder buero@stmarkushoheluft.de für 15 € (Erwachsene) und 8 € (Kinder und ermäßigt) bei freier Platzwahl. Restkarten gibt es ggf. an der Abendkasse.

Bei dem Großprojekt sind nicht nur Schauspieler*innen dabei, sondern auch Menschen, die Kulissen bauen, Kostüme nähen, sich um Beleuchtung und Beschallung kümmern und vieles mehr. Ausgangspunkt für das Theaterstück sind traditionelle Weihnachtslieder wie Stille Nacht, O Tannenbaum, Ihr Kinderlein kommet und vieles mehr. Diese wurden speziell für das szenische Geschehen arrangiert und spiegeln das emotionale Erleben der Protagonist*innen wider. Für diesen tragenden Part des Stücks konnte die Kantorei St. Markus gewonnen werden, unter der Leitung von Elisabeth Lehmann.

Wer mehr zu dem Hintergrund von „Lost in Gütersloh“ wissen möchte, hier ein Interview mit Ingmar Rehberg.

Autor und Initiator von „Lost in Gütersloh“ ist Ingmar Rehberg (47). Gebürtig aus der niedersächsischen Provinz, wohnt er seit 1998 in Hamburg. Nach 23 Jahren in der Werbung sattelt er um und arbeitet in Zukunft als Theaterpädagoge. Sich mit der Idee eines musikalischen Theaterstücks an die Kirchengemeinde St. Markus zu wenden, lag für ihn nahe. Ingmar Rehberg wohnt um die Ecke und hat persönliche Kontakte zur Kantorei.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein Weihnachtsstück in dieser Form zu schreiben?

Ursprünglich war mein Plan, die traditionellen deutschen Weihnachtslieder für meinen Chor zu arrangieren. Beim Versuch, die individuellen Geschichten und Ausdrücke dieser Lieder herauszuarbeiten, erschienen andauernd Bilder vor meinem inneren Auge. So hat sich nach und nach eine Folge von Szenen gebildet, die sich zu einer weihnachtlichen Geschichte aneinanderreihten.

Was ist für Sie die wichtigste Botschaft von „Lost in Gütersloh“?

Für mich ist es Glück, dass ich unserer schwer zu durchschauenden Welt eine leichte, naheliegende Lebensphilosophie entgegensetzen kann, um nicht zu verzweifeln und die wäre: „Nähe und Freundschaft warten direkt hinter der nächsten Haustür!“ Mit „Lost in Gütersloh“ erzähle ich davon. Über das Jahr erlebe ich, wie alle durch ihre Tage und Aufgaben in den eigenen Bubbles schwimmen. Die Individualisierung auf allen Ebenen verstärkt unsere Subjektivität und begünstigt die gesellschaftliche Entfremdung. Die Ursachen dafür sind komplex. Ich glaube, wenn wir unvoreingenommen und bereit sind, Menschen anzunehmen, Hilfe zu leisten und Verantwortung zu übernehmen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, können wir Güte finden und ein erfülltes Miteinander erleben. Ja, daran glaube ich: Wir sind alle Geschwister!

Warum Gütersloh?

Für den Plot brauchte ich eine Kleinstadt mit einem Namen, der eine gewisse Provinzialität ausstrahlt und Raum für Komik lässt. Und Bielefeld war dafür schon zu belegt.

Das Stück ist aufwendig und professionell inszeniert mit Licht und Nebeleffekten. Der Kirchraum ist in eine Bühne verwandelt. Wie haben Sie die Mitspielenden gefunden?

In Hoheluft fühle ich mich heimisch. So habe ich hier einfach rumgefragt, ob jemand Lust hätte, mitzumachen. Ich ging in jeden Laden zwischen dem Stellinger Weg und Eppendorfer Baum und sprach die Menschen, die dort arbeiten, direkt an. Es fanden sich erst überraschte, dann begeisterte Freiwillige. Dazu kamen noch ein paar persönliche Freunde. Nicht zuletzt ist das Theaterprojekt möglich durch die große Unterstützung der St. Markus Gemeinde und ihren tollen, engagierten Mitarbeiter*innen.

Was bedeutet Ihnen selbst Weihnachten?

Jedes Jahr freue ich mich am meisten über die Lichter. Das war schon immer so: Funkeln und Sterne und Flammen und Glitzer und Zauber. Für mich ist Weihnachten ein gesellschaftliches Ritual, das uns die Chance gibt, den Kindern zu zeigen, dass es Wichtigeres gibt als Karriere und Black Friday. 


Weitere Informationen

Veranstalter Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Markus-Hoheluft

Leitung Ingmar Rehberg und Elisabeth Lehmann

Ort Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Markus-Hoheluft, Heider Straße 1, 20251 Hamburg Weitere Veranstaltungen an diesem Ort

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