Reisebericht von Lisa und Carolina Zwei Wochen Dominikanische Republik - Beeindruckend trotz der Armut überall

Den Kakao für diesen Riegel beziehen wir von der Kakaobauernkooperative Cooproagro, die ihren Sitz in San Francisco de Macoris, in der Dominikanischen Republik hat. Mitgefahren sind wir 10 Schüler, außerdem 2 Lehrer, 1 Betreuer der evangelischen Kirche. Ein Filmteam dokumentierte unsere Reise.

 

Zuerst hatten wir viele Ängste und Vorurteile den Menschen gegenüber, da wir vor Ort in Gastfamilien leben sollten und mit einer abenteuerlichen Umstellung rechneten. Kein fließendes Wasser, keine Hygiene, kein Strom und hohe Kriminalität. Gerade wir drei Mädchen hatten besondere Angst, da wir gehört hatten, dass viele Mädchen dort entführt werden. Deshalb wollten auf gar keinen Fall ohne Begleitung eines Jungen aus der Schule in die Gastfamilie.

 

Als wir endlich nach ungefähr 27 Stunden Flug, Fahrt und Wartezeit ankamen, wurden wir von dem Präsident der Kooperative darüber informiert, dass unsere Wünsche nicht machbar seien, sondern nur Mädchen alleine in eine Gastfamilie dürfen. Der anfängliche Schreck war schnell vergangen, als wir unsere Gastfamilie kennen lernten. Auch der Rest der Gruppe war sehr gut untergebracht, in Häusern, die mehr oder weniger ihren Vorstellungen entsprachen. Das Fehlen von Dusche und Klo, sowie eine fehlende Toilettentür wurde schnell durch die besondere Gastfreundschaft vergessen.

 

Viel Zeit haben wir in den Familien leider nicht verbracht, da wir jeden Tag mit den Kakaobauern Projekte besichtigten, die vom Fairen Handels unterstützt werden. Unter anderem haben wir Brückenbau, Grund- und weiterführende Schulen, Kirchen, eine Poliklinik und ein Frauenprojekt besichtigt. Wir waren sehr beeindruckt darüber, wie vielfältig der Faire Handel die Infrastruktur des Landes stärkt. Besonders wichtig war es für Cooproagro uns zu zeigen, dass das Geld in Projekte investiert wird und sichtbar der ärmeren Bevölkerung hilft. In diesem Moment haben wir erst richtig verstanden, dass sich unsere Arbeit in Deutschland mit der Schülerfirma wirklich lohnt. Außerdem haben wir viel über Kakao erfahren, haben selbst auf der Plantage mitgearbeitet und die Fermentation und Trocknung kennen gelernt.

 

Durch das Wohnen direkt in den Familien der Bauern, haben wir viele kulturelle Erfahrungen sammeln können. Das Wichtigste, was wir für unsere Zukunft mitgenommen haben ist, dass Armut nicht gleich Unglück, Leid und Bedürftigkeit bedeutet. Die Menschen dort leben sehr freudig mit Tanz und Musik, obwohl sie für europäische Verhältnisse materiell sehr wenig besitzen. Trotz der teils unzureichenden Verständigung - nicht alle Schüler konnten spanisch - fühlten wir uns sehr wohl und der Abschied war für uns und auch für die Familien sehr schwer, da wir ungewiss sind, wann und ob wir uns wieder sehen werden.

 

Glücklich sind wir nun zurück in Deutschland in unseren eigenen Familien und müssen erst einmal alle neuen Eindrücke verarbeiten. Wir haben viele neue Dinge kennen gelernt, die wir für unser Leben und die weitere Arbeit bei FairChoc nutzen werden. Wir sind froh, die Reise gemacht zu haben und hoffen, die Kakaobauern nächstes Jahr in Deutschland begrüßen zu können. In der nächsten Zeit werden wir dieses Vorhaben angehen und daraufhin arbeiten.

 

Carolina Dahl/Lisa Ganschow