Und nun? Warten und hoffen: „Werde ich bleiben können?“, „Kann ich irgendwann arbeiten?“. Im Café bieten wir unseren Besuchern Tee und Kontakt, wer will, kann anfangen Deutsch zu lernen. Das wollen viele und die Gruppe wächst ständig.
Ankommen, weiter ankommen, denn es gibt erst einmal keinen Weg zurück. Und die, die hier helfen? Als wir uns zum ersten Mal mit allen Interessierten trafen, platzte der Raum aus allen Nähten, viele blieben dabei. Leitende Fragen von Anfang an: Wie machen wir das? Woher die Einrichtung, das Essen, den Tee und vieles andere nehmen?
Die Frage nach dem Warum stellt keiner
Warum die Ehrenamtlichen sich engagieren, ist keine Frage - fürs Erste zumindest. Schaut man in die Gesichter der Helfenden, findet man in ihnen Gewissheit und Ruhe. Es macht Menschen auf eine ganz unmittelbare Weise glücklich, dem eigenen Herzen zu folgen und einem anderem in der Not zu helfen. „Gott ist das, was mich unmittelbar angeht“, sagt der Theologe Paul Tillich. Manchmal ist das so einfach!
Was wird das neue Jahr bringen? Über 2600 Plätze sollen im neuen Jahr allein in Harburg für Flüchtlinge geschaffen werden. Schlägt die Stimmung irgendwann um? Das Thema bewegt die Gemüter und berührt wunde Punkte in unserer Gesellschaft. Werden wir das schaffen?
„Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen“, heißt es im 18. Psalm. Diese Überwindung von Mauern im wörtlichen und übertragenen Sinne wünsche ich uns selbst und besonders denen, die zu uns kommen.
Birgit Duskova, 40, ist Pastorin in der Kirchengemeinde St. Trinitatis in Harburg. Im ehemaligen Jugendkeller hat die Gemeinde ein Café für Flüchtlinge eröffnet, das an zwei Tagen in der Woche geöffnet hat. Mehr als 40 Menschen aus den umliegenden Unterkünften kommen dann, unterhalten sich, trinken Tee und lernen Deutsch.