Schutz vor sexualisierter Gewalt „Wir müssen uns anvertraute Menschen schützen“

Bischöfin Kirsten Fehrs

Im Juli geht sie an den Start: die „Zentrale Anlaufstelle.help“ von evangelischer Kirche und Diakonie. Betroffene von sexualisierter Gewalt können sich dort künftig melden und Hilfe bekommen. Das Angebot der EKD ergänzt die bereits in den Landeskirchen bestehenden Ansprechstellen.

„Mit der Errichtung einer zentralen Anlaufstelle setzen wir ein Anliegen um, dessen Dringlichkeit uns Betroffene immer wieder eindrücklich geschildert haben“, sagte Bischöfin Kirsten Fehrs als Sprecherin des Beauftragtenrates der EKD.

 

Hinschauen, helfen und handeln

„Aus dem christlichen Selbstverständnis der Kirche erwächst die klare Aufgabe, die ihr anvertrauten Menschen zu schützen, Orientierung im Umgang mit den Verletzten zu vermitteln und den Schwachen und Verwundbaren zur Seite zu stehen. Das EKD- Motto, mit dem wir seit 2010 Prävention bewerben, nämlich: hinschauen, helfen und handeln, ist also programmatisch. Ohne Einlösung dessen können wir nicht glaubwürdig Kirche sein.“

Die zentrale Anlaufstelle wird mit Unterstützung der Fachberatungsstelle „Pfiffigunde Heilbronn e.V.“ eingerichtet. Parallel dazu wird es eine wissenschaftliche Aufarbeitung zum Thema sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche geben. Betroffene werden in die Ausarbeitung der Studie besonders eingebunde. Erste Ergebnisse werden Ende 2021 erwartet.

 

Die Nordkirche hat bereits eine regionale Anlaufstelle

In der Nordkirche gibt es bereits seit Längerem die Unabhängige Arbeitsstelle für Missbrauchsopfer kurz UNA. Dort können Menschen, die in der Nordkirche sexuelle Übergriffe erlebt oder davon erfahren haben weiterführende Hilfe bekommen. Die Arbeitsstelle arbeitet unabhängig von der Kirche und ist telefonisch über Tel. 0800 – 0220099 (kostenfrei) von montags 9–11 Uhr und mittwochs 15–17 Uhr oder über E-Mail una@wendepunkt-ev.de erreichbar.