Neue Besitzerin der Kirche ist die Malteser Norddeutschland GmbH, die das benachbarte Alten- und Pflegeheim sanieren und erweitern wird. Im Frühjahr sollen erste Baupläne vorgestellt werden. Ende vorigen Jahres hatte das Erzbistum den Abriss der ungewöhnlichen Kirche beschlossen, weil es die Kosten für die notwendige Sanierung in Höhe von 400.000 Euro nicht aufbringen wollte.
Durch den Abriss sollte zudem Platz geschaffen werden für die Erweiterung des benachbarten Altenheims. Nachdem die Pläne Anfang des Jahres bekanntgeworden waren, hatte es heftige Proteste aus der Politik und dem Stadtteil gegeben.
An den Kosten für die Außensanierung, die jetzt auf 900.000 Euro veranschlagt werden, will sich das Erzbistum mit 100.000 Euro beteiligen. Den Rest übernehmen der Bund (400.000 Euro), die Stadt Hamburg (250.000 Euro) und die Stiftung Denkmalschutz (50.000 Euro). 100.000 Euro stammen aus einer zweckgebundenen Erbschaft.
Ein soziales Zentrum im Stadtteil
Der Kirchenraum soll zu einer Hauskapelle für das Altenheim verkleinert werden. Außerdem entstehen in der Kirche Räume für Beratungsstellen, Angebote für Demenzerkrankte und eine Ausbildungsstelle für ambulante Migranten-Pflege. Durch eine Veränderung der Bebauungsgrenzen kann die Malteser GmbH neben der Kirche eine zweites Gebäude mit rund 70 Plätzen für Betreutes Wohnen errichten. Insgesamt 6,5 Millionen Euro wollen die Malteser investieren.
Die spöttisch "Klorolle" genannte Kirche aus dem Jahr 1974 zählt zu den wenigen stadtbildprägenden Gebäuden im sozialen Brennpunkt Wilhelmsburg. Maximilian Maria Kolbe (1894-1941) war polnischer Franziskaner, Verleger und Publizist. Der Pater wurde 1941 verhaftet und nach Auschwitz deportiert, wo er für einen Mithäftling in den Hungerbunker ging und ermordet wurde. Kolbe wurde am 10. Oktober 1982 von Johannes Paul II. heiliggesprochen.