Zwei Wochen Zeit haben sich die Delegierten genommen. Sie besuchen Projekte und Gottesdienste. Die Auseinandersetzung mit Themen wie Flucht und Klimagerechtigkeit steht auf dem Programm und eine Reise auf Luthers Spuren. Auch ein langes Wochenende auf Amrum gehörte dazu: vier Tage zusammen leben, diskutieren, reflektieren, beten und spazierengehen.
Würde der Austausch gelingen, man eine gemeinsame Sprache finden? Sehr unterschiedlich sind allein die Wurzeln der Partnerschaften:
- Die seit nahezu 40 Jahren währende Partnerschaft zu Pietermaritzburg in Südafrika hat ihren Ursprung in der Anti-Apartheid-Bewegung.
- Die Kooperation mit Lupila in Tansania wurzelt in Dorfentwicklung und missionarischer Arbeit von Hamburger Pastoren. Sie besteht seit Anfang der 1980er Jahre.
- Der Kontakt zu Dodoma in Tansania entstand vor rund 20 Jahren durch Reisen und aus dem Wunsch, sich als Lutheraner hier und dort über den Glauben auszutauschen.
Doch nicht Probleme, Missstände und Mangel stehen im Vordergrund des Treffens, sondern die Frage, was das Leben gut macht – hier wie dort: Liebe, Frieden, Kinder, Musik, andern helfen, Freiheit, Respekt, Gemeinschaft, Freundschaft, Kunst ... Die Delegierten kamen zu dem Schluss: „Unsere Beziehungen basieren auf dem Glauben, geteilten Ideen und gegenseitigem Verständnis.“
Besonders interessiert waren die afrikanischen Delegierten an der Permakultur im Luthergarten Bahrenfeld, einer Kirche nur für Jugendliche, der Willkommenskultur für Flüchtlinge. Die Hamburger Delegierten beeindruckte, wie intensiv gefordert wurde: „Listen! – hört zu, was uns wichtig ist“ – und auch, wie bereichernd Tansanier und Südafrikaner ihren Kontakt untereinander empfanden.
Sie planten: in den kommenden fünf Jahren wollen Pastorinnen, Kita-Erzieher und Praktikantinnen den Austausch intensivieren, auch im Dreieck Tansania – Südafrika – Deutschland. Workcamps, zum Beispiel zur Klimagerechtigkeit wollen sie organisieren und die Vernetzung etwa über einen Partnerschaftssonntag und eine WhatsApp-Gruppe vertiefen. Die Zusammenarbeit soll nach drei bis fünf Jahren neu evaluiert werden.
Am vergangenen Sonntag auf Amrum demonstrierte die tansanische Delegation ihre Verbundenheit durch Kleider und Hemden aus dem gleichen Stoff. Dora Lyimo aus Dodoma, Tochter des ersten Bischofs von Tansania, erzählte in einer Predigt, wie ihre Großmutter durch die Kraft des Gebets den Angriff eines Nashorns abwenden konnte.
Und Victor Röhrs, Pastor aus Pietermaritzburg, formulierte was das Gemeinsame sein könnte: „Unsere Partnerschaft ist eine Chance, zu reflektieren, zu denken, zu planen, voneinander zu lernen: Ihr lernt von uns und wir lernen von euch.“
Gemeinsamer Abschlussgottesdienst
Zeit: Sonntag, 24. September, 15 Uhr
Ort: Christuskirche Othmarschen, Roosens Weg 28