Denn: die evangelische Kirche hat zwar eine ganze Reihe von eigenen Immobilien in der Stadt, verfügt aber nur über wenig Wohnraum. Die meisten Gebäude werden gemeinnützig verwendet, zum Beispiel als Gemeindehäuser oder Kindertagesstätten. Aktuell baut der Kirchenkreis Hamburg-Ost in Rothenburgsort ein Gebäude mit 30 Wohnungen und plant ähnliches in Wilhelmsburg und Steilshoop.
Kirche als Vorreiter
Im benachbarten Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein sieht es ähnlich aus. Auch wenn die Kirche darauf achtet, dass auf ihren Grundstücken mindestens 1/3 Sozialwohnungen und Miet- statt Eigentumswohnungen entstehen, kann sie als relativ kleiner Bauträger nur wenig bewirken. Wichtig sei eine andere Funktion, meint Dr. Karl-Heinrich Melzer, zuständiger Propst im Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein.
„Kirchliche Anbieter sind zu klein, um den Markt wirklich beeinflussen zu können. Beispielgebend können sie trotzdem sein. In den Fällen, wo Kirche mit staatlichen Zuschüssen sozialen Wohnungsbau betreibt, erstellen wir natürlich Wohnraum mit Sozialmietniveau – auch oberhalb des bereits angesprochenen 1/3-Anteils. Ferner gibt es Beispiele wie die Kirchenkaten in Norderstedt, wo eine Kirchengemeinde sehr günstigen Wohnraum erstellen will. Ziel muss es sein, den Quadratmeterpreis für Mietwohnungen niedrig zu halten. Ob wir 9 Euro pro Quadratmeter erreichen, kann ich nicht immer versprechen, aber wir wollen Vorreiter sein, wenn auch in kleinem Maßstab.“
Das ausführliche Interview zu dem Thema gibt es hier:
http://newsletter-soziale-stadt-hamburg.de/-lp/4Fwcg14192/RhJwZ305/47