Wie ist die Idee zu dem Projekt entstanden?
Viele Gemeinden in der Nordkirche nutzen für neue Songs das Liederbuch „My life is in your hands“. Doch das ist 15 Jahre alt. Es war Zeit, ein neues aufzulegen.
Das „Monatslied“ kann man sich bislang nur herunterladen.
Es ist bei Bands extrem verbreitet, mit dem Smartphone oder dem Tablet zu arbeiten. Auf dem finden sich Texte und Noten. Auch manche Posaunenchöre arbeiten schon so.
Ist das nicht schwierig für die Gemeinden?
Nein, denn von unserer Homepage kann man sich jeden Monat das neue Lied kostenlos ausdrucken. Das Projekt ist sehr von den Gemeinden aus gedacht. Zu jedem Lied gibt es einen Satz für Posaunenchor. Und die Orgelbegleitung ist so, dass auch ehrenamtliche Kantoren sie spielen können. Für beides finden sich nicht nur Noten, sondern auch Videos zum Download. Dann haben wir Autoren gebeten, ein Gebet zum Beispiel für Andachten zu schreiben, das zu dem Inhalt passt. Und später wird auch ein Liederbuch dazu kommen, das bei der Lutherischen Verlagsgesellschaft erscheint – also ein Rundumpaket.
Warum haben Sie das Projekt begonnen?
Viele der „neueren“ Lieder, die in den Gemeinden gesungen werden, sind bereits 30 bis 50 Jahre alt. Unser Ziel war, Songs zu produzieren, die im Radio funktionieren würden – also mit neuer Sprache und Texten von heute, die auch nichtkirchliche Menschen erreichen.
Wird das dann nicht zu beliebig?
Der Ausgangspunkt für das Video zum ersten Song „So wie Du bist“ war die biblische Geschichte vom verlorenen Sohn. Aber wir zeigen nicht darauf, sondern lassen Raum für eigene Gedanken und Gefühle. Wir möchten überraschen.
Wie sind Sie vorgegangen?
Wir haben Menschen in der Nordkirche angesprochen und gebeten, uns Texte und Musik zu schreiben. Und dann habe ich in einer Redaktionsrunde mit der Liedermacherin Miriam Buthmann, Popkantor Jan Kessler und Pastor Matthias Lemme aus Ottensen mit den Komponisten und Textern gefeilt.
Was war Ihnen wichtig?
Vielfalt. Wir haben die Autoren ermutigt, etwas Eigenes zu machen – und sich nicht einem Stil anzupassen.
Was braucht ein gutes neues Lied?
Wenn ich das wüsste (lacht). Unsere Vorgaben waren: ein Teil des Songs soll Ohrwurm-geeignet sein. Er braucht gängige Pop-Harmonien, sollte gut singbar sein und höchstens drei verschiedenen Rhythmen haben. Wir waren auf der Suche nach neuen sprachlichen Bildern. Und die Hookline sollte so alltäglich sein, dass jeder sie spricht.
Bei Popstars wie Beoncé und Rihanna arbeiten viele Menschen an einem Song, jeder steuert einen kleinen Teil bei.
Ja, das ist harte Arbeit: Ein Song macht nicht viele Worte. Man muss man locker zum Punkt kommen. Ein Lied funktioniert dann, wenn man diese Mühe nicht hört.
Das Video zum Song "So, wie du bist"
Links & Downloads
Das Lied zum Download und alles Weitere unter www. monatslied.de