Im Zentrum steht die Frage „Was bleibt?“, die sehr persönlicher Art ist. Die Stiftung macht sie mit einer Ausstellung zum Thema greifbar und nachvollziehbar. In der Krypta des Michels sind dazu vom 8. bis 22. April sehr persönliche Einblicke auf die Frage „Was bleibt“ anzusehen. Sechs Menschen erzählen anhand persönlicher Erinnerungsstücke, was für sie von bleibendem Wert ist und wie sie diese Werte an kommende Generationen weitergeben. Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 17.30 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt vier Euro.
Neben der Ausstellung sind weitere Programmpunkte wie Vorträge und Lesungen geplant. Alle Informationen finden Sie hier.
Mehr Platz für Michel-Tafeln
Neben der Ausstellung steht ein weiteres Projekt im Mittelpunkt von „Was bleibt?“: Der Kirchhof mit seinen in den Boden eingelassenen Messingtafeln soll eine Erweiterung und Neugestaltung erfahren.Dafür hat die Stadt Hamburg dem Michel eine 560 Quadratmeter große Fläche zwischen dem Kirchplatz und der sechsspurigen Ludwig-Erhard-Straße überlassen, auf dem neue „Michel-Tafeln“ verlegt werden können.
Die Möglichkeit, eine Michel-Tafeln gravieren zu lassen, besteht seit 23 Jahren. Wer das Angebot in Anspruch nimmt, kann so Erinnerungen verewigen lassen, die mit dem Michel in Verbindung stehen.
Fast 200 Tafeln mit rund 10.000 eingravierten Namen finden sich schon auf dem Kirchhof, stetig kommen neue hinzu, etwa drei bis fünf pro Jahr. Für neue Spenden-Tafeln fehlte es bislang an Platz. Auf der neuen Fläche könnten künftig weitere 150 Tafeln untergebracht werden.
Manchmal sind es nur die Namen der Spender, aber auch Erinnerungen an Hochzeiten oder Taufen, Danksagungen an Familie und Freunde, aber auch philosophische Zitate gehören zu den in Messing gravierten Sprüchen, die sich auf dem Platz vor dem Michel wiederfinden.
Persönliche Erinnerungen an den Michel
Als Spendenaktion entstanden, ist so auf dem Kirchhof ein Stück kirchlicher Erinnerungskultur entstanden. „Die Sprüche sind eine Art von Lebensdeutung, Zeichen, zu einer Gemeinschaft zu gehören und die Michel-Verbundenheit zu fühlen“, sagt Michael Kutz, Geschäftsführer der Stiftung St. Michaelis. „Das Besondere ist die Mischung. Die Sprüche zeigen, was die Menschen im Innersten bewegt. Und der Platz gibt ihnen die Möglichkeit, dem Ganzen einen Ort, eine Heimat, zu geben. Wir wollen den Menschen mit dem Platz das Gefühl geben, dass ihre Erinnerungen hier gut aufgehoben sind.“
Das beeindruckende und vielfältige Zeugnis soll nun mehr Sichtbarkeit bekommen. Zeichen der Aktion ist die Frage „Was bleibt?“, die ab dem 4. April in großen Lettern auf dem zukünftigen Platz der Erinnerung steht.
„Platz der Erinnerung“ fungiert hierbei als Arbeitstitel, wie der Ort letztendlich heißen wird, darüber sollen Menschen in Hamburg abstimmen können. Kutz: „Wir wollen in einem Ideenwettbewerb Vorschläge für die Benennung des Platzes sammeln, die treffend das wiedergibt, was die Menschen darin sehen.“
Einweihung für Herbst 2019 geplant
Bis zum 4. Mai läuft ein Ideenwettbewerb für den Namen und die Gestaltung des neuen Platzes. Vier Planungsbüros werden Ideen entwickeln, in die die Vorschläge der Hamburger einfließen können. Die Hamburger Sparkasse unterstützt die Planungsphase mit 25.000 Euro. Im Herbst 2019 soll der neue Platz eingeweiht werden.