Barrierefrei Vorankommen ohne Hindernisse

Was sind die größten Probleme?

Was die Mobilität angeht: Bahn und HVV bemühen sich zwar sehr. Doch sie stoßen auf Grenzen. Nicht überall ist zum Beispiel Platz für einen Fahrstuhlschacht. Das war etwa bei der Haltestelle Osterstraße der Fall. Man landete immer auf der Straße. Das musste man sehr aufwändig planen – und das kostet Zeit.

 

Wie kommt man trotzdem ans Ziel?

Unser Stadtführer gibt an, welche Orte in der Alt- und der Neustadt und der Hafencity ohne Hindernisse zu erreichen sind. Das Heft verzeichnet 1.200 Adressen, jeder ist dreimal gegengecheckt. Und wir sind im Internet. Dort kann man sich eine Route zusammenstellen.

 

Wie haben Sie das für „barrierefreies Hamburg“ ermittelt?

Seit fast zwei Jahren sind unsere 100 Lotsen unterwegs. Die meisten sind Ein-Euro-Jobber des „Berufsförderwerks Vermittlungskontor“ in Farmsen. Sie haben schon 70 Prozent des Stadtgebiets erfasst. Wir stellen jedoch immer nur ganze Stadtteile online, damit man auch am Ziel ankommt – und nicht irgendwo landet.

 

Mal abgesehen von der Mobilität, auf was achten die Lotsen noch?

In den vergangenen Monaten haben wir uns die öffentlichen Toiletten in der City vorgenommen. Welche lassen sich gut erreichen? Das ist ja für Mütter und Väter mit kleinen Kindern genauso wichtig wie für Rollstuhlfahrer. Die Ergebnisse kann man im Internet abrufen. Ein anderes Team untersucht Orte für Menschen, die schlecht hören: Sie prüfen, wo Ampeln Hörsignale haben. Und in welchen Kirchen, Theatern und Konzertsälen man auch mit einer Hörbehinderung gut dem Gottesdienst oder der Aufführung folgen kann.

 

Was muss in Zukunft passieren?

Unsere Vision ist eine Mobilitätsgarantie. Das könnte etwas so aussehen: Man zahlt einen kleinen monatlichen Vereinsbeitrag. Dafür wird sichergestellt, dass man auf Anruf Hilfe erhält, wenn man unerwartet nicht weiterkommt. Und sei es, dass man mit dem Taxi abgeholt wird.

 

Der kostenlose Stadtführer „Barrierefreies Hamburg“ wird vom gleichnamigen Verein herausgegeben. Schirmherrin ist die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs. Weitere Stadtteile sind in Planung, dafür ist der Verein jedoch auf Spenden angewiesen. Die ehrenamtliche Projektleitung hat Axel Staeck. Die Broschüre kann bestellt werden unter:

 

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Axel Staeck

Raboisen 16

20095 Hamburg